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27. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens

30.08. - 31.08.2019, Dessau

Okuläre Beteiligung bei Sarkoidose

Meeting Abstract

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  • Jenny J. Meißner - Halle/Saale
  • R. Wienrich - Halle/Saale
  • A. Viestenz - Halle/Saale

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 27. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens e. V.. Dessau, 30.-31.08.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19sath32

doi: 10.3205/19sath32, urn:nbn:de:0183-19sath321

Published: September 23, 2019

© 2019 Meißner et al.
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Hintergrund: Die Sarkoidose ist eine chronisch-entzündliche Systemerkrankung, deren Ätiologie bisher ungeklärt ist. Der klinische Verlauf und Ausprägungsgrad können sehr variabel sein. Eine intraokulare Beteiligung in Form einer granulomatösen Uveitis wurde bei 30 bis 60% der Patienten beobachtet. Eine Augenbeteiligung kann auch ohne Systemmanifestation auftreten und wird dann als okuläre Sarkoidose bezeichnet. Unbehandelt kann diese zur Erblindung führen.

Methoden: Es werden 3 Fälle von Patienten mit einer systemischen Sarkoidose vorgestellt, die nach Abschluss oder unter laufender Systemtherapie eine okuläre Manifestation einer Sarkoidose entwickelten. Alle Patienten wiesen eine Uveitis anterior et posterior auf und wurden aufgrund einer eingetretenen schleichenden Sehverschlechterung vorgestellt. Eine 67-jährige Patientin wurde bei beidseitiger Visusminderung auf 0,4 vorstellig. An beiden Augen fanden sich vordere Synechien und Aderhaut-Netzhautgranulome. Die Erstdiagnose einer pulmonalen Sarkoidose war 18 Jahr zuvor erfolgt, seit 12 Jahren bestand keine Krankheitsaktivität. Im zweiten Fall erfolgte die Vorstellung eines 46-jähriger Patienten mit bronchioskopisch gesicherter mediastinale Sarkoidose der 4 Monate nachdem die systemische Manifestation rückläufig war, eine beidseitige Uveitis anterior et posterior entwickelte. Im letztem Fall wird ein 51-jähriger Patient bei plötzlicher Sehverschlechterung links vorstellig. Im Rahmen einer Autoimmunzytopenie bei gesicherter pulmonaler Sarkoidose war es zu einer venösen Stase mit zentraler intraretinaler Blutung gekommen, des Weiteren fanden sich granulomatösen Veränderungen am vorderen und hinterem Augenabschnitt.

Ergebnisse: Zur Abklärung erfolgte bei allen Patienten eine internistische Mitbetreuung. Eine systemische Krankheitsaktivität oder eine neu hinzugetretene infektiöse Genese konnte ausgeschlossen werden. Alle Patienten erhielten eine systemische ausschleichende Kortisonherapie welche zur langsame Befundbesserung führte. Bei 2 Patienten kam es nach Absetzen der Therapie zu Rezidiven, so dass der Therapiezyklen wiederholt werden mussten.

Schlussfolgerungen: Die okuläre Sarkoidose ist eine mögliche Manifestationsform der systemischen Sarkoidose. Sie kann trotz Rückläufigkeit der systemischen Krankheitsaktivität z.T. auch noch Jahre später auftreten. Eine interdisziplinäre Betreuung der Patienten ist empfohlen, um eine rechtzeitige und effektive Therapie durchzuführen.