gms | German Medical Science

Hintergrund: Bei der Indikation einer Augenmuskeloperation müssen neben der Auswahl der zu operierenden Muskeln und Festlegung der Operationsmethode und der OP-Strecken auch weitere Parameter, wie Motilität, Binokularsehen und elastische Eigenschaften des Bewegungsapparates berücksichtigt werden. Ebenso rückt die Entscheidung eine OP ambulant oder stationär durchzuführen unter dem Druck der Krankenkassen immer mehr in den Vordergrund. Einseitige kombinierte Operationen sollten nach AOP Katalog ambulant, beidseitige kombinierte Augenmuskeloperationen könnten auch stationär durchgeführt werden. Deshalb sollen die OP-Ergebnisse der beidseitigen Medialisrücklagerung und der Kombinierten einseitigen Konvergenz-OP bei alternierender Esotropie im Krankengut unserer Augenklinik verglichen werden.

Methoden: Eine seit mehreren Jahren geführte Statistik über alle in der Klinik durchgeführten Schieloperationen wird retrospektiv für Fälle mit der Diagnose Alternierende Esotropie / Frühkindliches Innenschielen hinsichtlich prä- und postoperativer Schielwinkel, OP-Methode und eingesetzten Operationsstrecken ausgewertet.

Ergebnisse: Ziel der Augenmuskeloperation ist die Verkleinerung des Schielwinkels und die Verbesserung des BOS. Die Ergebnisse von 303 Kombinierten einseitigen Konvergenzoperationen werden mit denen von 40 beidseitigen Medialisrücklagerungen verglichen. Ausgewertet wird der prä- und der postoperativ am 1. Tag und nach 3 Monaten mittels APAT und bester Korrektur gemessene Schielwinkel in Ferne und Nähe.

Schlussfolgerungen: Bei beiden OP-Methoden wird in den überwiegenden Fällen das OP-Ziel mit deutlicher Verminderung des Schielwinkels erreicht. Über- bzw. Unterkorrekturen halten sich die Waage.