Article
Druckanstieg nach Pars-plana-Vitrektomie – Goldmann-Tonometrie misst niedriger als dynamische Contour Tonometrie
Search Medline for
Authors
Published: | September 3, 2018 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Das dynamische Konturtonometer PASCAL (DCT) stelllt ein digitales Kontakttonometer dar, welches der natürlichen Hornhautgeometrie angepasst ist. Verglichen wurde das DCT mit dem etablierten Goldmann-Applanationstonometer (GAT) bei Augen vor und nach Pars-plana-Vitrektomie (ppV) unter der Verwendung verschiedener Endotamponaden.
Methoden: In einer prospektiven Querschnittstudie wurden 100 Augen vor und nach ppV vergleichend mit dem GAT und DCT gemessen. Verwendete Endotamponanden waren Gase (SF6, C3F8), Silikonöl und Irrigationslösung (BSS). 57 Augen waren bisher nicht voroperiert, 27 Augen kamen zur geplanten Silikonölexplantation. Erfasst wurden postoperative Druckveränderungen und die Intertonometerdifferenz.
Ergebnisse: Präoperativ lag der mittlere intraokulare Druck (IOD) mit dem GAT gemessen bei 15,76 ± 5,2 mmHg und dem DCT bei 17,53 ± 5,86 mmHg. Am ersten postoperativen Tag stieg bei Augen, die mit Gas versorgt wurden der Druck im Mittel um 2,47mmHg (p<0,05) an. Die Intertonometerdifferenz zwischen dem DCT und GAT lag präoperativ bei 1,77 mmHg. Postoperativ hat das GAT im Schnitt 2,52 mmHg niedriger gemessen und bei Gas-Endotampoande unterschätzte das GAT den IOD im Mittel um 2,95 mmHg. Bei IOD-Werten von postoperativ über 20 mmHg lag das GAT im Mittel 4,72 mmHg unter dem DCT. 10 von 18 Augen wurden so mit dem GAT nicht als kritisch hypertensiv (>25 mmHg) erkannt. Im Einzelfall wurde mit dem GAT bei Gasendotamponaden der IOD um 12 mmHg unterschätzt.
Schlussfolgerungen: Abhängig von der verwendeten Endotamponade scheint das GAT den IOD oftmals zu unterschätzen. Besonders bei Augen mit postoperativen Druckspitzen, die mit expansiven Gasen versorgt wurden, misst das DCT höhere Werte. Das DCT bietet eine zuverlässige Alternative zum etablierten GAT und visusbedrohende postoperative Druckanstiege können eher erkannt und behandelt werden.