gms | German Medical Science

24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 24)

02.09. - 03.09.2016, Halle/Saale

Zentrale Ablatio retinae bei Grubenpapille

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Anna-Kristin Panzert - Dessau-Roßlau
  • B. Wittkowski - Dessau-Roßlau
  • L. Krause - Dessau-Roßlau

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Halle/Saale, 02.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sath42

doi: 10.3205/16sath42, urn:nbn:de:0183-16sath423

Published: August 29, 2016

© 2016 Panzert et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Die Grubenpapille ist eine meist am temporalen Papillenrand gelegene, kleine gelblich- gräuliche Aushöhlung, in der die Abdichtung zwischen Aderhaut und Netzhaut unzureichend ist. Sie entsteht vermutlich als Folge eines inkompletten Verschlusses der Augenbecherspalte. In ca. der Hälfte aller Augen mit Grubenpapille entwickelt sich eine seröse Makulaabhebung. Diese kann zunächst beobachtet werden, da eine spontane Resorption in 25% der Fälle vorkommt. Bei fehlender Resorptionstendenz ist eine pars-plana- Vitrektomie mit Endolaserkoagulation und Gastamponade indiziert.

Methoden: Im Vortrag werden drei Augen von Patienten mit unterschiedlichen Verläufen und Therapieansätzen vorgestellt.

Ergebnisse: Bei Patient 1 handelt es sich um einen 21-jährigen Patienten, bei dem im Jahr 2007 im Kindesalter erstmals zufällig eine Grubenpapille entdeckt wurde. Bei Erstvorstellung betrug der Visus beidseits 1,25. Im Jahr 2009 stellte sich der Patient mit einem Visusabfall auf 0,16 am betroffenen Auge vor. Funduskopisch stellte sich eine zentrale seröse Netzhautabhebung dar. Innerhalb von 10 Tagen kam es spontan zur vollständigen Wiederanlage der Netzhaut und Visuserholung auf 1,0. Im weiteren Verlauf blieb der Befund stabil bei weiterhin vollem Visus beidseits. Patient 2: 51- jähriger Patient mit zentraler Ablatio bei Grubenpapille, bei dem es trotz konservativer Therapie mit Diamox zu einem Visusabfall von 0,8 p auf 0,4 kam. Nach pars-plana- Vitrektomie mit Endolaserkoagulation des temporalen Papillenrandes und Gastamponade stieg der Visus wieder auf 0,7 an. Patient 3: 41-jährige Patientin mit Makulaödem und epiretinaler Gliose bei Grubenpapille. Nach pars-plana- Vitrektomie mit Endolaserkoagulation des temporalen Papillenrandes und Gastamponade kam es zu einem Visusanstieg von 0,05 auf 0,2 p.

Schlussfolgerungen: Die Grubenpapille ist eine seltene Erkrankung mit einer Prävalenz von 1:11.000. Bei ausbleibender Spontanremission verspricht die pars-plana- Vitrektomie mit Endolaserkoagulation und Gastamponade gute Ergebnisse.