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24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 24)

02.09. - 03.09.2016, Halle/Saale

Häufigkeit und Therapie der myopen ektatischen Makulopathie

Meeting Abstract

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  • Klaus-Martin Kreusel - Berlin
  • G. Willerding - Berlin

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Halle/Saale, 02.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sath41

doi: 10.3205/16sath41, urn:nbn:de:0183-16sath410

Published: August 29, 2016

© 2016 Kreusel et al.
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Hintergrund: Bei der myopen ektatischen Makulopathie, auch als myope Foveoschisis bekannt, handelt es sich um eine seltene Veränderung hochymoper Augen. Fallserien über die Häufigkeit und chirurgische Therapie dieser Erkrankung werden überwiegend aus dem asiatischen Raum berichtet. Wir beschreiben die Häufigkeit sowie die funktionellen Ergebnisse nach Vitrektomie der symptomatischen myopen ektatischen Makulopathie.

Methoden: Retrospektive Analyse anhand des eigenen makulachirurgischen Patientengutes im Zeitraum 2011–2015. Vergleich der prä- und postoperativen Funktion und Anatomie von 10 Augen von 10 Patienten mit symptomatischer myoper ektatischer Makulopathie bei einem mittleres follow-up von 12 Monaten. Bei allen Augen bestand eine hochgradige Myopie mit posteriorem Staphylom bei einer mittleren Achsenlänge von 28,5 (25,2–30,4) mm. Bei 2 Augen waren zuvor IVOM-Therapien (3 bzw. 6 Injektionen mit Anti-VEGF) durchgeführt worden. Eine trokargeführte 23 g pars-plana-Vitrektomie (ppV) mit Membranentfernung, ILM-peeling und Gastamponade, in 2 Fällen kombiniert mit Kataraktoperation, wurde durchgeführt. Der Prä- und postoperative Visus sowie die Änderung der Morphologie im SD-OCT wurden ausgewertet.

Ergebnisse: Die Häufigkeit der myopen ektatischen Makulopathie als Indikation für einen makulachirurgischen Eingriff betrug 0,5%. In 3 von 10 Fällen bestand eine ostasiatische Ethnie. Postoperativ zeigte sich in jedem Fall eine Reduktion der mittleren zentralen Netzhautdicke von im Mittel 558 µm auf 377 µm. In einem Fall kam es zur Ausbildung eines sekundären Makulaforamens. Der postoperative Visus betrug im Mittel 0,43 verglichen mit 0,34 präoperativ.

Schlussfolgerungen: Die myope ektatische Makulopathie ist eine seltene Indikation zur Makulachirurgie. Die ppV mit Membranentfernung, ILM-peeling und Gastamponade ist ein sicheres Verfahren und erreicht gute anatomische Ergebnisse sowie eine funktionelle Stabilisierung dieser Veränderung. Die differentialdiagnostische Abgrenzung der myopen ektatischen Makulopathie zu den exsudativen Makulopathien kommt im Hinblick auf die Möglichkeit einer makulachirurgischen Intervention besondere Bedeutung zu.