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24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 24)

02.09. - 03.09.2016, Halle/Saale

Erkrankungen der ableitenden Tränenwege – Wege zu einer individualisierten und patientenzentrierten Therapie

Meeting Abstract

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  • Jens Heichel - Halle/Saale
  • H.-G. Struck - Halle/Saale

Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 24. Jahrestagung der Regionalgesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Halle/Saale, 02.-03.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16sath17

doi: 10.3205/16sath17, urn:nbn:de:0183-16sath172

Published: August 29, 2016

© 2016 Heichel et al.
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Das Kardinalsymptom einer Abflussstörung im Bereich der ableitenden Tränenwege ist die Epiphora. Im Falle von intra- und postsakkalen Stenosen kommt es ferner zu einer mukopurulenten Sekretion als Ausdruck einer chronischen Dakryozystitis. Hier besteht zudem die Gefahr einer akuten Exazerbation mit Entwicklung einer phlegmonösen Ausbreitung. Selten im Bereich der ableitenden Tränenwege ist die Bildung von Tumoren.

Als Verbindung vom medialen Lidwinkel bis hin zum unteren Nasengang stellen die ableitenden Tränenwege ein fächerübergreifendes Grenzgebiet dar. In diagnostischer und therapeutischer Hinsicht muss dies Berücksichtigung finden. Vor diesem Hintergrund resultiert in jedem Falle ein interdisziplinäres Management, bestehend aus Radiologen, Ophthalmo- und Rhinochirurgen. Die Basisdiagnostik wird durch den Augenarzt erbracht, muss jedoch befundabhängig durch eine, dem Einzelfall angepasste, fortführende Spezialdiagnostik ergänzt werden.

Aufgrund stetiger Weiterentwicklung vorhandener diagnostischer und therapeutischer Optionen ist eine zunehmend individualisierte Behandlung unserer Patienten möglich. Mittels transkanalikulärer Verfahren, wie der Dakryoendoskopie, kann vermehrt minimalinvasiv operiert werden. Dennoch stellt die transkutane Dakryozystorhinostomie für eine Vielzahl von Indikationen noch immer den Goldstandard dar. Auch für diese Operationsmethode ist durch die Verbesserung der OP-Technik eine weniger invasive Vorgehensweise möglich. Des Weiteren kann auf verschiedene moderne Intubationstechniken der ableitenden Tränenwege zurückgegriffen werden. Dabei erfreuen sich autostabile Verweilsonden einer steigenden Beliebtheit.

Die Kombination der verfügbaren diagnostischen und therapeutischen Optionen ermöglicht eine zunehmend minimalinvasive, vor allem aber individualisierte und patientenzentrierte Therapie. Voraussetzungen hierfür sind die Kenntnis und der gezielte Einsatz dieser Techniken sowie eine interdisziplinäre Institution für eine fächerübergreifende medizinische Versorgung der Patienten. Dies berücksichtigend, können Komplikationen reduziert und der Therapieerfolg gesteigert werden.