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Vergleich der Behandlungsergebnisse von 704 Patienten mit malignem Aderhautmelanom therapiert mittels Ruthenium-Brachytherapie versus Protonenbestrahlung
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Published: | September 3, 2015 |
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Ziel: In einer retrospektiven Auswertung evaluierten wir die Therapieergebnisse bei Patienten mit Aderhautmelanom, die entweder mittels Ruthenium-Applikator oder einer Protonenbestrahlung an der Augenklinik Charite, zwischen 1998 und 2007 behandelt wurden.
Methodik: Bei insgesamt 704 Patienten von denen 352 eine Behandlung mit Ru-Applikator und 352 eine Protonenbestrahlung bekamen und bei denen eine Nachbeobachtungszeit von mindesten 5 Jahren vorliegt analysierten wir die Überlebensrate, Rezidivrate, Metastasenrate und den Visusverlauf. Statistisch verglichen wurden die Ergebnisse zwischen den nach Tumorprominenz und Tumorbasis gepaarten Gruppen der Patienten mit einem Ru-Applikator und der Protonenbestrahlung.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter bei Therapiebeginn lag bei 60,2 ± 14,5 Jahren. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen bezüglich des metastasenfreien Überlebens, der lokalen Tumorkontrolle, der Metastasenrate und der Prävalenz der postoperativen Sehverschlechterung auf Visus ≤0,1. Einen signifikanten Unterschied fanden wir in der Häufigkeit der Revisionsfreien Tumorkontrolle (Notwendigkeit einer adjuvanter Tumorbehandlung nach der Primärbehandlung), die in der Gruppe der Protonenbestrahlung bei 89,2% und in der Ruthenium Gruppe bei 73,7% lag (p<0,001). Unsere retrospektive Analyse zeigte, dass die Behandlung der Aderhautmelanome mittels Ruthenium-Applikators und der Protonenbestrahlung eine Vergleichbare Therapieoptionen darstellen. Die Protonentherapie verlangt aber signifikant seltener eine Zusätzliche adjuvante Behandlung um eine lokale Tumorkontrolle zu erreichen.