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23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 23)

04.-05.09.2015, Suhl

Posttraumatische (Pseudo-)Aniridie bei fehlender Perforation

Meeting Abstract

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  • M. Wagner - Magdeburg
  • A. Berg - Magdeburg
  • T. Wecke - Magdeburg
  • H. Thieme - Magdeburg

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Suhl, 04.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sath36

doi: 10.3205/15sath36, urn:nbn:de:0183-15sath368

Published: September 3, 2015

© 2015 Wagner et al.
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Nach der Rückkehr von einer Urlaubsreise nach Norwegen stellte sich ein 43-jähriger Patient mit rechtsseitigem Verschwommensehen und erhöhter Blendungsempfindlichkeit des betroffenen Auges in unserer Ambulanz vor. Die Beschwerden seien nach einem Sturz auf das rechte Auge in der vergangenen Urlaubswoche aufgetreten. Im Rahmen der Untersuchung zeigten sich ein Unterlidhämatom sowie eine kleine Oberlidwunde, ein Bindehaut- und Vorderkammerreizzustand mit Erythrozytentyndall. Im Seitenvergleich zeigte sich eine rechtsseitige Aniridie bei unversehrtem Ziliarkörper und Zonulaapparat mit klarer und regelrechter Linse. Eine Ruptur oder Perforation des Bulbus ließ sich nicht nachweisen. Die Sehschärfe des rechten Auges war auf c.c. 0,5 reduziert, während die Sehschärfe des linken Auges mit c.c. 1,0 unbeeinträchtigt blieb. Die weiteren diagnostischen Schritte konnten keinerlei Irisgewebe zur Darstellung bringen. Die Vorlage älterer Fotografien ermöglichten einen Ausschluss einer angeborenen beziehungsweise zuvor bestehenden Aniridie. Nach Abklingen des Reizzustandes erfolgte, bei persistierender, erhöhter Blendungsempfindlichkeit, die Anpassung einer Irisprint-Kontaktlinse. Der Visus stieg rechtsseitig wieder auf c.c. 1,0 st.L.) an. Der vorliegende Fall beschreibt eine erworbene „Pseudo“-Aniridie nach Bulbuskontusion ohne Perforation, wie sie bisher in der Literatur nicht beschrieben wurde.