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23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 23)

04.-05.09.2015, Suhl

Medikamentöse Glaukomtherapie jenseits der Augentropfen

Meeting Abstract

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  • Lars Choritz - Magdeburg

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Suhl, 04.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sath31

doi: 10.3205/15sath31, urn:nbn:de:0183-15sath315

Published: September 3, 2015

© 2015 Choritz.
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Die medikamentöse mit drucksenkenden Augentropfen stellt nach wie vor die wichtigste Säule der Glaukomtherapie dar. Es ist jedoch in den vergangenen Jahren eine zunehmende Tendenz hin zur chirurgischen Therapie zu verzeichnen. Gründe hierfür sind neben der Einführung neuer, vergleichsweise leicht handhabbarer minimalinvasiver operativer Verfahren, auch die Erkenntnis, dass eine frühzeitige filtrierende Operation oft bessere Ergebnisse erzielt als eine späte Operation nach jahre- bis jahrzehntelanger medikamentöser Therapie. Es gibt gute Hinweise dafür, dass insbesondere die in Augentropfen enthaltenen Konservierungsmittel bei langfristigem Gebrauch zu Veränderungen an der Bindehaut führen, die den Erfolg filtrierender Glaukomchirurgie begrenzen.

Ein weiteres wesentliches Problem der Therapie mit Augentropfen ist die mangelhafte Compliance insbesondere älterer Patienten. Nebenwirkungen der Medikamente sind hierfür ebenso verantwortlich wie komplizierte Tropfschemata bei Mehrfachtherapie sowie die nachweislich schwierige Handhabung von Tropfflaschen und die oft nicht erfolgreiche Instillation der Tropfen in das betroffene Auge.

Präsentiert wird eine Auswahl an derzeit in klinischen Studien befindlichen Alternativen zur konventionellen medikamentösen Therapie. Diese lassen sich grob in zwei Kategorien aufteilen:

1.
neuartige Medikamente, die aufgrund ihres gemeinsamen Mechanismus der RNA-Interferenz länger wirksam sind, und daher seltener appliziert werden müssen, und die aufgrund ihrer hohen Spezifität potentiell weniger Nebenwirkungen haben.
2.
neuartige Darreichungsformen, die eine Applikation näher am Wirkort und als Depot erlauben. Diese haben den Vorteil, dass Wirkstoffkonzentrationen (und damit potentielle Nebenwirkungen) geringer sein können, und dass die Medikamente potentiell nicht mehr vom Patienten selbst, sondern durch den Arzt beim Routinekontrollbesuch verabreicht werden.

Es werden exemplarisch die Vorteile dieser neuen Entwicklungen aufgezeigt, aber auch deren Grenzen diskutiert.