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23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 23)

04.-05.09.2015, Suhl

Makulaforamen: Intravitreale Injektion oder Vitrektomie?

Meeting Abstract

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  • Wolfgang F. Schrader - Würzburg

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Suhl, 04.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sath28

doi: 10.3205/15sath28, urn:nbn:de:0183-15sath285

Published: September 3, 2015

© 2015 Schrader.
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Hintergrund: Seit kurzem ist intravitreales Ocriplasmin zur Behandlung für Makulaforamina ≤400µm Durchmesser zugelassen. Die Verschlussrate beträgt ca 40%, für kleine Foramina ≤250µm bis 58%, wenn keine im OCT sichtbare epiretinale Membran vorliegt. Wie ist die Ocriplasmineingabe im Vergleich zur PPV mit ILM Peeling und Gaseingabe zu bewerten?

Methode: Die Ergebnisse der eigene Behandlung wurden mit den PPV-Daten aus der Literatur und die in der Literatur berichteten Ergebnisse der Jetrea-Behandlung verglichen.

Ergebnisse: Über einen Zeitraum von 8 Monaten wurden 30 Makulaforamina vitrektomiert. Ein Lochverschluss konnte in 85% erreicht werden, nach Re-Operation in 95%. 12 Wochen nach PPV ist der Visus durchschnittlich um den Faktor 3 angestiegen. Diese Ergebnissen decken sich mit den meisten in der Literatur berichteten Ergebnissen der PPV, mit einer Ablatiorate von 2% und einer vorzeitigen Kataraktentwicklung bei phaken Augen. Für Makulaforamina ≤400µm beträgt die Verschlussrate mit Ocriplasmin ca 40%, für kleine Foramina ≤250µm bis 58%, wenn keine im OCT sichtbare epiretinale Membran vorliegt.

Diskussion: Laut Stellungnahme der Retinologischen Gesellschaft vom Mai 2013 kann Ocriplasmin für ein Makulaforamen mit einem Durchmesser von <250 μm eingesetzt werden, ein Nichtansprechen der Therapie verschlechtere nicht die Wirksamkeit weiterführender Therapieoptionen wie z.B. der Vitrektomie. Eine Umfrage der European VitreoRetinal Society aus dem Jahr 2013 zufolge beträgt die anatomische Verschlussrate nach PPV bereits innerhalb von 4 Wochen nach Symptombeginn 92%, der funktionelle Erfolg ist signifikant besser als bei Vitrektomie nur wenige Monate später. Eine durch eine nicht erfolgreiche Ocriplasmineingabe um mindestens drei Monate verzögerte Operation kann bereits zu einem messbar schlechteren Ergebnis führen. Wir streben daher eine Operation innerhalb von 4 Wochen an. Über eine Ocriplasmineingabe ist zwar bei jedem Makulaforamen aufzuklären, die Eingabe ist aber nur bei kleinem Makulaforamen sinnvoll, wenn der Patient eine Vitrektomie ablehnt.