gms | German Medical Science

23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 23)

04.-05.09.2015, Suhl

Infektassoziierte APMPPE

Meeting Abstract

  • F. Jordan - Jena
  • U. Voigt - Jena
  • K. Wildner - Jena
  • T. Rößler - Jena
  • J. Dawczynski - Leipzig
  • R. Augsten - Jena

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Suhl, 04.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sath26

doi: 10.3205/15sath26, urn:nbn:de:0183-15sath263

Published: September 3, 2015

© 2015 Jordan et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Die akute posteriore multifokale plakoide Pigmentepitheliopathie, APMPPE, ist eine seltene entzündliche Erkrankung in der tiefen sensorischen Netzhaut auf der Ebene des RPE und der Choriokapillaris. Es sind bevorzugt junge hellhäutige, oft myope Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren betroffen. Die Ätiologie ist bislang unbekannt. Aufgrund des gehäuften Auftretens im Anschluss Infektionserkrankungen wird eine infektiöse Genese angenommen.

Methoden: Anhand von einem Fallbeispiel aus unserer Sprechstunde sollen das klinische Bild, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten demonstriert werden.

Ergebnisse: Ein 24- jähriger Patient stellte sich mit einer seit zehn Tagen bestehenden Sehverschlechterung auf dem rechten Auge vor. Es zeigten sich ein bestkorrigierter Visus rechts von 1/35 und links von 1,0p sowie ein reizfreier und regelrechter Vorderabschnittsbefund. Funduskopisch fielen an beiden Augen am hinteren Pol plaqueartige, zum Teil konfluierende, flache grauweiße subretinale Läsionen auf, rechts mit fovealer Beteiligung sowie leichte Glaskörpertrübungen. In der Fluoreszenzangiografie zeigte sich in der Frühphase eine Hypofluoreszenz der Choroidea im Bereich der Läsionen. Auf Nachfragen gab der Patient an, dass er vor zwei Wochen unter einer starken Erkältung litt und bis vor einer Woche Antibiotika einnehmen musste. Aufgrund des prognostisch günstigen Spontanverlaufs entschieden wir uns zunächst für engmaschige Befundkontrollen. Bereits fünf Wochen nach Erstvorstellung zeigte sich ein Visusanstieg rechts auf 0,16 und links auf 1,0. Funduskopisch fiel an beiden Augen ein Rückgang in der Anzahl und Größe der subretinalen Läsionen mit zunehmender Abgrenzung und Pigmentierung der Herde im Sinne einer atrophen Narbenbildung auf.

Schlussfolgerungen: Bei der APMPPE handelt es sich um eine meist bilaterale Erkrankung, die in der Regel monophasisch und selbstlimitierend verläuft und durch eine plötzliche, jedoch in aller Regel nur vorübergehende Visusminderung charakterisiert ist. Rezidive sind sehr selten. Bei fovealer Beteiligung kann es zu einer dauerhaften Visusminderung kommen. Eine wirksame Therapie ist nicht bekannt. Aufgrund des prognostisch günstigen Spontanverlaufs steht oftmals ein abwartendes Verhalten mit engmaschigen Befundkontrollen im Vordergrund.