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23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 23)

04.-05.09.2015, Suhl

Entwicklung der stationären vitreoretinalen Chirurgie in Deutschland

Meeting Abstract

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  • Wolfgang F. Schrader - Würzburg

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 23. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Suhl, 04.-05.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sath17

doi: 10.3205/15sath17, urn:nbn:de:0183-15sath179

Published: September 3, 2015

© 2015 Schrader.
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Frage: Wir befassten uns mit der Frage, wie sich die demographische Entwicklung auf die stationäre vitreoretinale Chirurgie in Deutschland auswirkt und welche Trends sich ausserhalb der demographischen Entwicklung ablesen lassen.

Methode: Auswertung der Statistiken des statistischen Bundesamtes und der strukturierten Qualitätsberichte der Krankenhäuser, bezogen auf das Jahr 2013. Zum Vergleich werden auch Daten aus 2006, 2009 und 2011 herangezogen. Es wird eine Prognose für das Jahr 2020 versucht.

Ergebnisse: Nach den aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamtes wurden 2013 in Deutschland 67029 Fälle mit Pars plana Vitrektomien (OPS Code 5-158) und 7307 Plomben oder Cerclagen (OPS Code 5-152) stationär behandelt. Bezogen auf die Bevölkerung hat die Zahl vitreoretinaler Fälle von 2006 bis 2013 von 78,2 auf 91,9 je 100.000 Einwohner zugenommen, das heisst um 17,5%. Aufgrund der Altersentwicklung allein wäre der Anstieg nur halb so groß ausgefallen. Bis 2020 ist mit einem Anstieg der stationären PPVs um weitere 8% allein aufgrund der demographischen Entwicklung zu rechnen. Die Zahl der Vitrektomien bei unter 20jährigen hat zwischen 2006 und 2013 um 23% abgenommen, ihr relativer Anteil um 60%. Möglicherweise ist dies auf den gleichzeitig anhaltenden Rückgang an bulbuseröffnenden Verletzungen in dieser Altersgruppe zurückzuführen. Die Anzahl der Plombenoperationen (OPS-Code 5-152) nahm von 2006 12,5 auf 2013 9,0 je 100.000 Einwohner ab. Der Anteil der Plombenoperationen unter den Netzhautablösungen (DRG H33) liegt derzeit bei knapp 25% (Spannbreite 0 bis 89%). Universitätsklinika und Abteilungen mit einem leitenden Netzhautoperateur, der älter als 50 Jahre alt ist, weisen häufiger die OPS-Ziffer 5-152 aus als andere Abteilungen.

Schlussfolgerungen: Aufgrund erweiterter Indikationen ist weiterhin von einem stärkeren Anstieg vitreoretinaler Fälle auszugehen, als allein durch die demographische Entwicklung zu erklären wäre. Allerdings liegen keine Daten vor, in wie weit eine Verlagerung vitreoretinaler Eingriffe in den ambulanten Bereich stattgefunden hat und stattfinden wird.