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22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 22)

05.09. - 06.09.2014, Magdeburg

Nekrotisierende Faszitis – ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • M. Lisker - Magdeburg
  • S. Walter - Magdeburg
  • H. Thieme - Magdeburg

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Magdeburg, 05.-06.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sath48

doi: 10.3205/14sath48, urn:nbn:de:0183-14sath481

Published: September 4, 2014

© 2014 Lisker et al.
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Hintergrund: Die nekrotisierende Faszitis ist eine lebensbedrohliche rasant ablaufende Erkrankung, welche unbehandelt zum Tod führen kann. Sie wird häufig von A-Streptokokken oder einer synergistisch wirkenden anaerob-aeroben Mischinfektionen verursacht.

Fall: Wir berichten über eine 57-jährige Patientin, die bei sich zunächst eine einseitige Lidschwellung und Lidrötung bemerkte. Bei fehlendem Rückgang innerhalb von 3 Tage erfolgte die Vorstellung beim Hausarzt, der beim Verdacht auf eine allergische Genese 20 mg Prednisolon täglich verordnete. Darunter kam es innerhalb von 2 Tagen zu einer Befundverschlechterung mit einem Visusabfall auf 0,2 sowie bereits sichtbaren Lidnekrosen. Auf Grund einer weiterhin konservativen Behandlung mit systemischer und lokaler antibiotischer Therapie in der Klinik für Dermatologie zeigte sich nach weiteren zwei Tagen eine deutliche Ausbreitung der Lidnekrosen mit Absiedlung von A-Streptokokken in die Blutbahn. Des Weiteren stellte sich eine Visusabfall auf nur noch Lichtwahrnehmung, ein einseitig eingemauerter Augapfel mit einem Exophthalmus dar. Die Therapie der Wahl einer nekrotisierenden Faszitis ist die zügige operative Sanierung des betroffenen Gebietes. Nach notfallmäßiger Entfernung der Nekrosen sowie Erweiterung der intravenösen Antibiotikatherapie um Clindamycin kam es langsam zu einer Stabilisierung des Befundes. Es erfolgten regelmäßige Wundreinigungen und eine intensivmedizinische Betreuung. Nach vierwöchiger Behandlung konnte eine spontane Lidöffnung mit einem Visusanstieg auf 0,2 sowie eine eingeschränkte Bulbusmotilität beobachtet werden. Auch die ehemaligen Nekroseareale zeigten eine deutliche Befundbesserung ohne Defektbereiche.

Schlussfolgerungen: Eine frühzeitig chirurgische Intervention sowie eine weichteilspezifische antibiotische Therapie ist bei nekrotisierender Faszitis die Therapie der Wahl und schnellstmöglich einzuleiten.