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22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens (SATh 22)

05.09. - 06.09.2014, Magdeburg

Retinale Morphometrie und Funktionsdiagnostik mittels höchstauflösendem adaptive Optics SLO

Meeting Abstract

  • W.M. Harmening - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • W.S. Tuten - School of Optometry and Vision Science Graduate Group, University of California, Berkeley/USA
  • R. Sabesan - School of Optometry and Vision Science Graduate Group, University of California, Berkeley/USA
  • A. Roorda - School of Optometry and Vision Science Graduate Group, University of California, Berkeley/USA
  • L.C. Sincich - Department of Vision Sciences, University of Alabama at Birmingham/USA

Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. 22. Jahrestagung der Gesellschaft der Augenärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens. Magdeburg, 05.-06.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sath06

doi: 10.3205/14sath06, urn:nbn:de:0183-14sath067

Published: September 4, 2014

© 2014 Harmening et al.
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Mit dem Adaptive Optics Scanning Laser Ophthalmoscope (AOSLO) können einzelne Photorezeptoren der Netzhaut im lebenden Auge nicht-invasiv dargestellt werden. Kombiniert mit einer Echtzeit-Augenbewegungskorrektur und schnellen optischen Schaltern kann dieser Zugang zu intaktem neuronalen Gewebe als optische Mikrostimulationsplatform genutzt werden. Im Bereich des Farbsehens deuten erste psychophysikalische Ergebnisse aus AOSLO-Stimulationen des trichromatischen Zapfenmosaiks direkt daraufhin, dass einzelne Photorezeptoren wiederholtund isoliert stimuliert werden können. In zwei farbnormalen Probanden wurde zunächst das Zapfenmosaik bei ca. 1.5 Grad Exzentrizität densitometrisch kartiert, und anschließend mit einer zellaufgelösten Mikroperimetrie unter L-Zapfen isolierenden Bedingungen charakterisiert. Beide Methoden zeigten eine hohe Übereinstimmung (90%). Die psychophysikalischen Schwellen der L-Zapfen waren hoch variabel, mit höheren Schwellen wenn sie in direkter Nachbarschaft zu M-Zapfen standen. Da durch optische Modellierung Unschärfeeffekte des Stimulationslichtes ausgeschlossen werden konnten, deutet dieses Ergebnisse auf eine Inhibierung benachbarter L-Zapfen durch M-Zapfen hin, möglicherweise durch elektrische Zell-Zell-Kopplung, oder Rückkopplung durch inhibitorische Interneurone. Durch die vorgestellte Methode kann die Funktion der Netzhaut zum ersten mal auf Einzelzellebene untersucht werden – ein Verfahren das für die klinische und grundlagenwissenschaftliche Sehforschung völlig neue Untersuchungsmethoden bereitstellt.