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Operative Ausbildung in der Praxis – wie schafft man 500 Katarakt-Operationen bis zum Facharzt?
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Published: | January 13, 2023 |
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Hintergrund: Umfragen des Hartmannbundes aus dem Jahr 2021 zeigten, dass über 40% der befragten Weiterbildungsassistenten in Deutschland unzufrieden sind mit ihrer Weiterbildung. In der Augenheilkunde betrifft die Kritik besonders den Bereich der ophthalmochirurgischen Ausbildung. Junge Ärzte nutzen oft den Umweg ins Ausland, um dort Augen-OPs zu erlernen.
Methoden: Im Rahmen der neuen Weiterbildungsordnung für Augenheilkunde besteht die Möglichkeit, die gesamte Weiterbildung im ambulanten Sektor zu absolvieren. Inwiefern ein solches Modell (ohne das breite Spektrum, welches Kliniken zu bieten haben) die Ausbildungsqualität der künftigen Generationen von Weiterbildungsassistenten verbessern soll, wird die Zukunft zeigen. Dennoch müsste aus einer zunehmenden Ambulantisierung der Augenheilkunde auch eine entsprechende Verlagerung der Ausbildung in den ambulanten Sektor erfolgen. Auch Niedergelassene können und sollten nach ihren Möglichkeiten ausbilden. Es wird ein Modell vorgestellt, wie eine operative Ausbildung (speziell Phakoemulsifikationen) in der Praxis gestaltet werden kann.
Ergebnisse: Die operative Ausbildung in der Praxis erfordert eine Vorbereitung seitens des Weiterbildungsassistenten bzgl. OP-Techniken, Materialien, Instrumenten und der technischen Ausstattung und Geräte im OP-Saal. Die einzelnen Schritte der Phakoemulsifikation werden vom Ende der Operation bis zum Anfang erlernt. Für die ersten Operationen, welche der Weiterbildungsassistent selbständig (unter Supervision) durchführen soll, ist eine entsprechende Selektion im Rahmen der OP-Vorbereitung in der Sprechstunde nötig. Die Situation, dass der Weiterbildungsassistent operativ ausgebildet wird, muss im Aufklärungsgespräch mit dem Patienten besprochen werden.
Schlussfolgerung: Das o.g. Konzept zeigt, dass eine operative Ausbildung in der Weiterbildungszeit in einer Praxis auch in Deutschland möglich ist. Den Autoren ist bewusst, dass die operative Ausbildung nur im Rahmen der Möglichkeiten eines ambulanten Settings erfolgen kann und Eingriffe mit höherem Komplikationspotential in Kliniken zu erlernen sind. Wir erhoffen uns eine engere Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Augenärzten und Zentren der Maximalversorgung im Sinne einer Optimierung der Patientenversorgung über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus.