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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2022

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

25.11. - 26.11.2022, Dresden

Partielle oder komplette Bindehautdeckung – Indikation und operatives Vorgehen

Meeting Abstract

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  • Markus Kohlhaas - Dortmund

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2022 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 25.-26.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc22sag15

doi: 10.3205/22sag15, urn:nbn:de:0183-22sag156

Published: January 13, 2023

© 2023 Kohlhaas.
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Hintergrund: Partielle oder auch komplette Bindehautdeckungen haben ihre Indikation fast nur noch bei chronischen und schmerzhaften Oberflächenproblemen der Hornhaut, die dauerhaft gelöst werden sollen.

Material und Methoden: Wir berichten über 37 Patienten, 23 Frauen und 14 Männer mit einem Alter von 23–87 Jahren (Mittelwert 73 Jahre), bei denen wir in dem Zeitraum 1/2006 bis 12/2019 27x eine komplette und 10x eine partielle Bindehautdeckung durchgeführt haben. Vor der eigentlichen chirurgischen Maßnahme der Bindehautdeckung erfolgt in der Regel eine wochen- bis monatelange ambulante wie auch stationäre Behandlung der chronischen therapieresistenten Oberflächenveränderungen und auch der Schmerzsymptomatik.

Dafür muss ein Bindehautlappen partiell oder komplett möglichst spannungsfrei über die Hornhaut gezogen und dann stromal oder am Limbus verankert werden, bis eine Verwachsung der Subkonjunktiva mit den erkrankten Hornhautarealen erfolgt ist. In der Regel wird heutzutage dafür die Technik nach Gundersen durchgeführt.

Ergebnisse: Insgesamt ist diese Bindehautdeckung komplikationsarm. Bei 34 Patienten waren die postoperativen Verläufe regelrecht. Die partiellen oder auch kompletten Bindehautdeckungen heilten komplikationslos ein. In 3 Fällen wurde eine Bindehautretraktion beobachtet, die in 2 Fällen revidiert werden konnte. In einem Fall musste eine Enukleation vorgenommen werden.

Schlussfolgerung: Bindehautdeckungen sind eine etablierte leider zu selten durchgeführte Operationstechnik, die häufiger zur Behandlung einer neurotrophen Keratitis oder bei persistierenden nicht abheilenden Epitheldefekten zur Anwendung kommen sollte.