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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2019

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

29. - 30.11.2019, Leipzig

Vogt-Koyanagi-Harada-like Uveitis durch das onkologische Medikament Nivolumab

Meeting Abstract

  • Burkhard von Jagow - Eberswalde
  • B. Wawzrynow - Eberswalde
  • C. Chamalis - Eberswalde

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2019 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 29.-30.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19sag37

doi: 10.3205/19sag37, urn:nbn:de:0183-19sag373

Published: February 27, 2020

© 2020 von Jagow et al.
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Text

Hintergrund: Der Checkpoint-Inhibitor Nivolumab wird immer häufiger als onkologische Therapie bei metastasierten Karzinomen angewandt. Die Vogt-Koyanagi-Harada (VKH) -like Uveitis ist als Nebenwirkung des Medikaments bei behandelten Patienten beschrieben.

Methoden: Wir schildern den Fall eines 70jährigen Patienten mit metastasiertem klarzelligem Nierenkarzinom, der sich mit Sehminderung seit einer Woche auf rechts cc 0,5 und links auf cc 0,4 vorstellte. Beidseits fand sich eine granulomatöse Entzündung der Vorderkammer, des Glaskörpers und der Netzhaut, ein beidseitiges Makulaödem und eine zentrale Aderhautamotio. Diese war rechts deutlich ausgeprägter. Die Diagnostik inklusive infektiologischer und rheumatologischer Serologie, Röntgenthorax und cMRT waren unauffällig. Der Patient wurde seit 5 Monaten mit Nivolumab alle zwei Wochen behandelt.

Ergebnisse: Wir stellten die Diagnose einer VKH-like Uveitis durch Nivolumab, die in wenigen Fälle für dieses Medikament beschrieben ist. Unter Rücksprache mit den Onkologen führten wir eine Prednisolon-Therapie mit 2mg/kgKG durch. Unter dieser Therapie ging der intraokulare Reiz und die Aderhautamotio zurück. Es kam zu einem Visusanstieg um 2 Zeilen.

Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit schwerer Uveitis unter onkologischer Therapie muss neben dem Maskeradesyndrom auch an eine VKH-like Uveitis unter Nivolumab gedacht werden. Die Therapie der Uveitis sollte unter Rücksprache mit den behandelnden Onkologen erfolgen.