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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2017

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

24.11. - 25.11.2017, Glauchau

Reflektivitätsänderung in SD-OCT bei akuten retinalen Venenverschlüssen: Hinweise auf retinale Ischämie?

Meeting Abstract

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  • O. Furashova - Chemnitz
  • E. Matthé - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2017 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Glauchau, 24.-25.11.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17sag39

doi: 10.3205/17sag39, urn:nbn:de:0183-17sag395

Published: November 23, 2017

© 2017 Furashova et al.
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Ziel: Venöse Verschlüsse können angiographisch in ischämisch und nicht-ischämisch unterteilt werden, wobei Hämorrhagien mitunter Ischämien verdecken können. Arterielle Verschlüsse zeigen ein Ödem der inneren Netzhautschichten, welches charakteristische OCT-Veränderungen mit Reflektivitätszunahme dieser Schichten bietet. Ziel der Untersuchung war es, diese Veränderungen auch bei venösen Verschlüssen zu finden, zu quantifizieren und mit einem angiographischen Ischämienachweis zu korrelieren. Besteht ein Unterschied zwischen Gesunden, nicht-ischämischen und ischämischen venösen Verschlüssen?

Methoden: Retrospektive Auswertung von 29 Augen von 29 Patienten mit Zentralvenen- oder Venenastverschluss. Klassifizierung mit Fluoreszein-Angiographie in ischämisch/nicht-ischämisch. Aufnahme von SD-OCT-Netzhautschnitten im Verschlussgebiet. Export als Schwarz-auf-Weiß-Scans in Adobe Photoshop. Markierung repräsentativer Bereiche in präretinalem Glaskörper (GK), Ganglienzellschicht (GC), innerer plexiformer Schicht (IPL) und äußerer nukleärer Schicht (ONL) innerhalb von 1000 µm von der Fovea. Auswertung der Graustufen als Maß der Reflektivität (0: schwarz, hohe Reflektivität – 255: weiß, geringe Reflektivität). Vergleich dieser Werte mit den der Partneraugen (Students t-test, zweiseitig, heteroskedastisch; p<0,05 als signifikant gewertet).

Ergebnisse: Die Reflektivitäten des GK unterschieden sich nicht signifikant zwischen Gesunden, nicht- ischämischen und ischämischen Verschlüssen (250; 246; 245; p>0,05). Die Reflektivitäten von GC und IPL nahmen zu mit signifikantem Unterschied zwischen gesund und beiden Verschlussformen (GC: 160; 130; 102; p<0,05 sowie 189; 160; 147; p<0,05), nicht aber zwischen ischämisch und nicht-ischämisch (p=0,63 und p=0,24). Die Werte für die ONL waren nicht verschieden (225; 235; 238; p>0,05).

Schlussfolgerung: Die Reflektivität der inneren Netzhautschichten ist in den Augen mit venösen Verschlüssen im Vergleich zu gesunden Augen erhöht. Diese Reflektivitätserhöhung ist bei ischämischen Verschlüssen deutlicher als bei nicht-ischämischen. Die Veränderung in den äußeren Netzhaut-Schichten ist nicht signifikant. Durch die bereits geräteintern erfolgende Bildbearbeitung sind weitergehende, v.a. quantifizierende Aussagen aufgrund der Reflektivitätsänderung aber nur bedingt möglich.