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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2017

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

24.11. - 25.11.2017, Glauchau

Vergleich der subjektiven Beurteilung der Papillenmorphologie mit der objektiven Auswertung des Spectralis-OCT bei beginnenden Glaukomen

Meeting Abstract

  • F. Lehmann - Dresden
  • I. Oberacher-Velten - Regensburg
  • R. Greslechner - Regensburg
  • H. Sachs - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2017 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Glauchau, 24.-25.11.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17sag26

doi: 10.3205/17sag26, urn:nbn:de:0183-17sag261

Published: November 23, 2017

© 2017 Lehmann et al.
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Text

Einleitung: Die Beurteilung der Papillenmorphologie stellt das wesentliche diagnostische Kriterium bei der Erkennung eines frühen, präperimetrischen Glaukomschadens dar. Ziel der vorliegenden Studie war daher, die subjektive Beurteilung früher morphologischer glaukomatöser Veränderungen mit der derzeit verfügbaren automatischen Papillenauswertung eines OCT zu vergleichen.

Methoden: Retrospektiv wurden 126 Augen von 88 Patienten, die sich im Zeitraum von 2012–2013 mit Glaukomverdacht in der Universitätsaugenklinik Regensburg untersuchen ließen, ausgewertet. Anhand des Fundusfotos und des klinischen Bildes der Papille wurde die glaukomatöse Schädigung nach Jonas eingeteilt. Dabei wurden sowohl die Form des neuroretinalen Randsaums als auch das Vorliegen etwaiger fokaler Nervenfaserdefekte ausgewertet. Eingeschlossen wurden Patienten mit Stadium I-II nach Jonas sowie der subjektiven Einschätzung einer vitalen Papille bei okulärer Hypertension. Die automatische Beurteilung erfolgte mittels der Ringanalyse des Spectralis-OCT + HRA (Heidelberg Engineering, (2007), aktuelle Software (2012)).

Ergebnisse: Bei den 126 eingeschlossenen Augen ergaben sich folgende Gruppen:

1.
Bei 57 (55.88 %) wurde sowohl subjektiv als auch objektiv die Papille als beginnend glaukomatös eingeschätzt.
2.
Bei 45 (44.12 %) erschien die Papille in der subjektiven Einschätzung beginnend glaukomatös (Stadium I oder II), die OCT-Auswertung ergab jedoch einen unauffälligen Befund.
3.
Bei 9 von 24 Augen zeigte die automatische OCT-Auswertung umgekehrt einen pathologischen Befund an, die subjektive Einschätzung hatte jedoch eine vitale Papille ergeben.

In unserer Studie war die Sensitivität des SD-OCTs bei kleinen Papillen größer: <1,65 mm²: 68,75%, 1,65–2,67 mm²: 53,95%, >2,67 mm²: 50% (durchschnittliche Papillenfläche: 2,16 mm², Standardabweichung: ± 0,51 mm²).

Schlussfolgerung: Die jetzige Form der automatisierten Papillen-Auswertung des Spectralis-OCT kann als objektives Kriterium eine zusätzliche Hilfestellung in der Beurteilung früher Glaukome geben. Anhand der Beurteilung der Form des neuroretinalen Randsaums sowie fokaler Nervenfaserdefekte erschien in unserer Untersuchung die subjektive Einschätzung in der Früherkennung eines Glaukomschadens sensitiver.