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Haarkortisolanalyse bei stabilen und progressiven Keratokonuspatienten
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Published: | November 25, 2016 |
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Fragestellung: Die Bestimmung des Kortisolwertes im Haar hat sich als Biomarker für die Evaluation von chronischem Stress etabliert. Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, ob es einen Unterschied in den Haarkortisolkonzentrationen bei Patienten mit stabilem und progredientem Keratokonus gibt.
Methodik: 70 Teilnehmer (15 gesunde Probanden, 28 progressive (pKK) 27 stabile (sKK) Keratokonuspatienten) wurden in diese prospektive Beobachtungsstudie eingeschlossen. Es wurden Haarsträhnen von Gesunden, von stabilen und progressiven Keratokonuspatienten analysiert, um deren Haarkortisolgehalt miteinander zu vergleichen. Ausgehend von einem durchschnittlichen Haarlängenwachstum von 1cm/Monat, wird angenommen dass der Haarkortisolgehalt eines 3 cm langen Haarsegmentes, das Stressprofil der letzten drei Monate repräsentiert. Wir haben Haarsträhnen mit einem Durchmesser von ca. 3 mm untersucht, die Skalp-nah am Hinterkopf entfernt wurden. Die Kortisolspiegelbestimmung erfolgte im Institut für Biopsychologie der TU Dresden mittels kommerziell erhältlichen Chemilumineszenz-Immunoassay (CLIA, IBL-Hamburg, Deutschland). Relevante soziodemographische Parameter wurden dokumentiert und es musste ein Fragebogen zur Evaluation von chronischem Stress (Trierer Inventar of Chronic Stress screening scale) beantwortet werden. Statistische Analysen erfolgten mittels SPSS: Chi²-test und ANOVA wurden verwendet, um Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zu analysieren.
Ergebnisse: Patienten mit progressivem KK zeigten höhere Kortisolwerte verglichen mit stabilem KK und Gesunden (27,54 (CI 95% 19.31…39.28) vs. 18,2 (14.61…22.66) pg/mg p=0.043). Kein Unterschied bestand zwischen Gesunden und Patienten mit stabilem KK (16,33 (CI 95% 10,69 …24,95) vs. 19,28 (14,06 … 26,42) p=0,900). Normale Haarkortisolwerte reichen von 5-25 pg/mg. Es wurden vermehrt erhöhte Werte in der Gruppe mit progressivem KK verglichen mit Gesunden und Patienten mit stabilem KK gefunden (50% vs. 33% vs. 13%; p=0.05). Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Alter, Geschlecht und TICS-Wert zwischen den Gruppen.
Schlussfolgerung: Diese Studie konnte zeigen, dass eine erhöhte Haarkortisolkonzentration ein Risikofaktor für die Progression des Keratokonus sein könnte.