gms | German Medical Science

Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2015

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

27.11.-28.11.2015, Chemnitz

Funktionelle und anatomische Ergebnisse der Makulaforamenchirurgie hoher Stadien unter Verwendung autologer Thrombozytenkonzentrate

Meeting Abstract

  • Katrin Engelmann - Chemnitz
  • S. Weßlau - Chemnitz
  • P. Straßburger - Chemnitz
  • D. Wittig - Chemnitz
  • U. Sievert - DRK-Blutspendedienst Nord-Ost, Inst. Für Transfusionsmedizin Chemnitz

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2015 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Chemnitz, 27.-28.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sag54

doi: 10.3205/15sag54, urn:nbn:de:0183-15sag547

Published: December 16, 2015

© 2015 Engelmann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Bei Makulaforamina kann eine vitreoretinale Chirurgie die Erkrankung günstig beeinflussen. Dieses ist häufig nur in frühen Krankheitsstadien der Fall. In höheren Stadien kann die Anwendung sogenannter Bioadjuvantien von Vorteil sein. Systematische Untersuchungen zur Anwendung autologer Thrombozytenkonzentrate sind bisher selten und werden hier vorgestellt.

Methoden: Zur Herstellung von autologen Thrombozytenkonzentraten wurden mit Hilfe eines speziellen 4-fach-Blutbeutelsystem 250 ml Vollblut entnommen. Durch Zentrifugation mit 212 g bei 22°C für 20 min entsteht das plättchenreiche Plasma. Nach üblichen infektions-serologischen, immunhämatologischen Untersuchungen sowie Qualitätstestungen erfolgt am Operationstag die Einengung des Präparates durch Zentrifugation mit 1076 g bei 22 °C und für 15 Minuten auf ca. 8 ml Volumen. Die Gesamtthrombozytenzahl sollte mindestens 1,2 x 1010 Zellen betragen. Die Patienten wurden entweder mittels 20- oder 23-gauge pars plana-Vitrektomie operiert. Nach chirurgischer Entfernung von epiretinalen Gliosen und der Interna Limiting Membran erfolgte die 8-minütige Inkubation der Makularegion mit den Patienten-eigenen Thrombozyten.

Ergebnisse: Als anatomischer Erfolg wurde es angesehen, wenn mittels OCT ein Lochschluß des Makulaforamen nachgewiesen wurde. In den einzelnen Gruppen lag der Erfolg bei 83.9% in der 20-gauge Gruppe und bei 94.0% in the 23-gauge Gruppe (nahtlose Mikrochirurgie). In beiden 20- and 23-gauge Gruppen fand sich ein 100%iger Lochverschluß bei allen Patienten mit einem beginnenden Makulaforamen (small full-thickness). In der “medium hole size”-Gruppe fand sich eine Verschlußratevon 75% versus 66,7% (20- /23-gauge Gruppe) In der Patientengruppe, die ein spätes Krankheitsstadium aufwiesen (large size holes) war der Erfolg 83.9% versus 94% (20- versus 23-gauge). Offensichtlich führt die Kleinschnitt-Chirurgie zusätzlich zu einem besseren Visus.

Schlussfolgerungen: Ziel der Makulaforamenchirurgie ist der anatomische Erfolg. In hohen Stadien des MF kann er mit konventioneller Chirurgie nur zu 60-70% erzielt werden. Wir konnten zeigen, dass durch die Verwendung Patienten-eigener Thrombozyten das funktionelle und anatomische Ergebnis in hohen Stadien den Ergebnissen in frühen Stadien nahe kommt.