gms | German Medical Science

Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2015

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

27.11.-28.11.2015, Chemnitz

Mundschleimhauttransplantation – ein Comeback einer alten Therapiemethode?

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Nancy Diedenhofen - Chemnitz
  • K. Engelmann - Chemnitz

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2015 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Chemnitz, 27.-28.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sag39

doi: 10.3205/15sag39, urn:nbn:de:0183-15sag395

Published: December 16, 2015

© 2015 Diedenhofen et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Oberflächenstörungen der Hornhaut-und Bindehaut in Folge einer Limbusstammzellinsuffizienz zum einen im Rahmen einer schwerwiegenden Systemerkrankung (Bsp. GvHD, Sjögren-Syndrom oder okuläres Schleimhautpemphigoid) und zum anderen als Folge eines Traumas oder von Verätzungen stellen eine zunehmende therapeutische Herausforderung dar. Hierbei, aber auch im Rahmen von plastisch-rekonstruktiven Operationen nach Tumorentfernung und zur Fornixrekonstruktion beim okulären Schleimhautpemphigoid, erlangt die autologe Mundschleimhauttransplantation als eine altbewährte Methode zunehmend wieder an Bedeutung.

Methoden: Es erfolgte die Entnahme der autologen Mundschleimhaut aus dem Planum buccale, eine ausdünnende Präparation der entnommenen Mundschleimhaut und anschließend die Transplantation dieser in den Übergangsbereich der Cornea zur Bindehaut bei Augen mit schweren Oberflächenstörungen. Des Weiteren erfolgte eine Transplantation der entnommenen Mundschleimhaut in den Defektbereich nach Tumorentfernung und als Fornixrekonstruktion beim okulären Schleimhautpemphigoid.

Ergebnisse: Insgesamt wurde diese Methode bei 18 Patienten im Zeitraum von 2013-2015 an unserer Klinik angewandt. Der Einheilungsprozess erstreckte sich über wenige Wochen. Im Durchschnitt war diese Therapie sehr gut verträglich und es konnte damit eine Verbesserung der Oberflächenstörungen im Rahmen der genannten Erkrankungen erzielt werden. In allen Fällen kam es zu einer Verbesserung der Sekretion und folglich auch zur Optimierung der Corneastruktur mit Rückbildung einer Erosio Corneae und teilweise auch der cornealen Neovaskularisationen. Abstoßungsreaktionen in Form einer fehlenden Vitalisierung oder eines schlechten Einwachsen des Gewebes waren selten.

Schlussfolgerung: Bei therapieresistenten Oberflächenstörungen des Auges, aber auch zur Defektdeckung nach Tumorentfernung und bei der Rekonstruktion von vernarbenden Erkrankungen ist die Mundschleimhauttransplantation eine geeignete Therapieoption.