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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2015

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

27.11.-28.11.2015, Chemnitz

Sonderformen choroidaler Neovaskularisationsmembranen

Meeting Abstract

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  • Dirk Sandner - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2015 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Chemnitz, 27.-28.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15sag18

doi: 10.3205/15sag18, urn:nbn:de:0183-15sag180

Published: December 16, 2015

© 2015 Sandner.
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Nach Gass können wir die „typischen“ choroidalen Neovaskularisationsmembranen (CNV), die sich im Rahmen einer exsudativen altersassoziierten Makuladegeneration (nAMD) entwickeln, in Typ 1 – okkulte - und Typ 2 – klassische – Membranen unterteilen. Wobei erstere nach neueren Daten über 80% der neuentdeckten Membranen ausmachen. Gerade wegen des höheren Behandlungsbedarfes und des differierenden Ansprechens abgrenzen sollte man als Sonderformen choroidaler Neovaskularisationsmembranen die Retinalen Angiomatösen Proliferationen (RAP) wie die Polypoidalen Choroidalen Vaskulopathien (PCV). Klinisch hinweisend können kräftige Exsudationen mit serosanginösen Pigmentepithelabhebungen wie, für die PCV’s, orangefarbene Läsionen insbesondere im papillomakulären Bündel sein. Zur Diagnosesicherung stellt die Indocyaningrün-Angiographie die entscheidende diagnostische Untersuchung dar. Charakteristische retinoretinale Anastomosen (RAP) wie typische aneurysmaartige choroidale Polypen in Verbindung mit einer CNV (PCV) können hierbei gut identifiziert werden. Optische Kohärenztomographie (OCT) aber auch Klinik und Verlauf ergänzen die Diagnostik. Während bei den RAP’s ein möglichst frühzeitiger und konsequenter Therapieansatz mit intravitrealer Anti-VEGF Gabe für die Visusprognose entscheidend ist, sprechen die spezifischen polypoidalen Läsionen besser auf eine Photodynamische Therapie (PDT) an. Bei assoziierter CNV ist eine Kombination aus PDT und intravitrealer Anti-VEGF Gabe sinnvoll. Trotz initialem Anstieg kann im Langzeitverlauf der Visus zumeist „nur“ stabilisiert werden. Idiopathische wie sekundäre CNV-Membranen (bei hoher Myopie, postentzündlich, postinterventionell, nach Trauma oder im Rahmen angeborener Bindegewebserkrankungen) stellen streng genommen keine direkten Sonderformen dar, zumeist handelt es sich um kleine klassische Membranen. Sie können sich aber, durch ein meist noch jüngeres Patientenalter, eine kürzere Erkrankungsdauer, eine noch höhere Regenerationsfähigkeit der retinalen Pigmentepithels (RPE) günstig von den Verläufen bei nAMD unterscheiden, mit frühzeitigerer Inaktivierung und einer geringeren Anzahl benötigter Anti-VEGF IVOM. Eine Ausnahme stellen jedoch CNV-Membranen bei mit Angioid Streaks assoziierten Bindegewebserkrankungen dar. Diese sind leider durch einen rezidivierenden, langwierigen und letztlich zumeist frustranen Verlauf gekennzeichnet.