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Trabekulotomie ab interno (Trabectome) – klinische 1-Jahres-Ergebnisse eines großen Glaukomkollektivs
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Published: | November 26, 2014 |
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Hintergrund: In der vorliegenden Studie wurde der drucksenkende Effekt und die Reduktion der Antiglaukomatosa durch die Trabekulotomie ab interno (Trabectome) in einem großen Patientenkollektiv im klinischen Alltag ermittelt.
Methoden: Bis Juni 2014 wurde eine Trabekulotomie ab interno an 652 Augen bei medikamentös nicht ausreichend reguliertem Glaukom allein oder in Kombination mit einer Phakoemulsifikation durchgeführt. In die vorliegende Studie wurden ausschließlich Patienten (n=296 Augen) mit diagnostiziertem primären Offenwinkelglaukom (PCOWG) und Pseudoexfoliationsglaukom (PEX) mit einem minimalem Nachbeobachtungsraum über 1 Jahr eingeschlossen. Ferner wurde bei dem Studienkollektiv der Augeninnendruck (IOD) und die Anzahl der Antiglaukomatosa bei jedem Follow-up (1 Tag, 6 Wochen, 3 Monate, 6 Monate, 12 Monate postoperativ) ermittelt. Zur statistischen Auswertung wurden vier Gruppen gebildet (Gruppe 1 = Trabectome bei PCOWG, Gruppe 2 = Trabectome bei PEX, Gruppe 3 = Phako-Trabectome bei PCOWG, Gruppe 4 = Phako-Trabectome bei PEX).
Ergebnisse: In Gruppe 1 und 2 zeigte sich eine signifikante IOD-Reduktion von präoperativ 19,8 mmHg und 23,7 mmHg auf 14,8 mmHg und 14,0 mmHg 1 Jahr postoperativ. Die Anzahl der Antiglaukomatosa konnte von 2,6 und 2,5 auf 2,1 (p=0,004) und 2,4 (p=0,593) gesenkt werden. In Kombination mit einer Katarakt-OP konnte in Gruppe 3 und 4 eine signifikante IOD-Reduktion von präoperativ 19,2 mmHg und 23,2 mmHg auf 11,8 mmHg und 12,6 mmHg 1 Jahr postoperativ erreicht werden. Die Anzahl der Antiglaukomatosa konnte von präoperativ 2,3 in Gruppe 3 und 2,2 in Gruppe 4 auf 2,3 (p=0,469) und 1,4 (p=0,102) nach 1 Jahr gesenkt werden. Bis auf kleinere Refluxblutungen traten keine postoperativen Komplikationen auf.
Schlussfolgerungen: Die signifikante Drucksenkung der Trabekulotomie ab interno zeigte sich noch nach einem Jahr postoperativ in allen Subgruppen. Aufgrund des geringen Nebenwirkungsspektrums kann es als zuverlässiges und komplikationsarmes Verfahren zur IOD-Reduktion bei milden und moderaten Glaukomstadien im Klinikalltag eingesetzt werden und lässt sich leicht mit einer Katarakt-Operation kombinieren.