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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2013

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

15.11. - 16.11.2013, Riesa

Intravitreale Avastin-Injektion bei Retinopathia centralis serosa

Meeting Abstract

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  • F. Sorgenfrei - Dresden
  • E. Matthe - Dresden
  • L.E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2013 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Riesa, 15.-16.11.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13sag42

doi: 10.3205/13sag42, urn:nbn:de:0183-13sag421

Published: November 15, 2013

© 2013 Sorgenfrei et al.
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Hintergrund/Ziel: Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit einer intravitrealen Avastin-Injektion als Primärtherapie oder Sekundärtherapie bei Versagen einer ausschwemmenden Lokaltherapie bei Patienten mit akuter und chronischer Retinopathia centralis serosa (RCS).

Methoden: Retrospektive Analyse der Visus- und Ödementwicklung nach intravitrealer Avastin-Injektion. Ausgeschlossen wurden Patienten mit weiteren okulären Erkrankungen die für eine Ödementwicklung oder Visusreduktion verantwortlich sein können: Z.n. Ablatio retinae, Venöse Gefäßverschlüsse, Diabetes, retinale Teleangiektasien, voraus gegangene okuläre Eingriffe, Amblyopie usw. bzw. die kombinierte intravitreale Injektionen erhielten. Die Ödementwicklung wurde mittels Optischer Kohärenztomographie (Spektralis-OCT) beurteilt.

Ergebnisse: 10 Patienten (9 Männer, 1 Frau) im Alter zwischen 36–64 Jahren wurden eingeschlossen. 3 Patienten mit chronischer RCS, 7 Patienten mit akuter RCS. 3 Patienten erhielten bereits initial eine intravitreale Avastin-Injektion. 7 Patienten wurden vorerst konservativ behandelt. Bei acht Patienten kam es zu einem Visusanstieg und zu einer Reduktion bis vollständigen Resorption des Makulaödems nach Avastin-Injektion. Bereits nach der 1. intravitrealen Avastin-Injektion ist im Mittel eine statistisch signifikante Reduktion der zentralen Makuladicke zu verzeichnen (p 0,001), ein signifikanter Visusanstieg erst nach der 2. intravitrealen Avastin-Injektion (p 0,04). Bei einem Patient kam es trotz Reduktion des Ödems zu einem Visusabfall. Ein weiterer Patient zeigte weder eine Änderung der Sehschärfe noch des Makulaödem. Bei keinem der Patienten war eine einzige intravitreale Avastin-Injektion ausreichend um eine vollständige Regredienz des Makulaödems zu erreichen. Im Mittel erfolgten 2,8 intravitreale Avastin-Injektionen (1–5 Injektionen, 2 Patienten mit einer Injektion zeigten eine Abnahme des Ödems, eine erneute Vorstellung erfolgt nicht). Auch bei den Patienten mit chronischer RCS konnte noch eine Ödemregredienz mit Visusanstieg erzielt werden, jedoch war die Visusentwicklung limitierter als bei den Patienten mit akuter RCS. Unerwünschte Nebenwirkungen, intraoperative oder postoperative Komplikationen sind bei keinem der Patienten aufgetreten.

Zusammenfassung: Die intravitreale Avastin-Injektion stellt nach erfolgloser bzw. nicht vollständiger Resorption des Makulaödems nach konservativer ausschwemmender Therapie eine Therapieoption bei akuter und chronischer RCS dar. Häufig sind jedoch wiederholte intravitreale Injektionen erforderlich. Bei langem protrahiertem Verlauf sind sowohl das Ansprechen des Makulaödems als auch die Visuserholung limitiert. Größere kontrollierte, randomisierte Studien sollten folgen, um insbesondere bei der akuten RCS die spontane Resorption auszuschließen.