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Frühe Adalimumab-Therapie bei sehkraftbedrohender Behçet-Uveitis: Eine Fallserie
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Published: | June 2, 2025 |
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Hintergrund: Die Uveitis des Morbus Behçet (BDU) ist eine Erkrankung, die zur Erblindung führen kann. Eine systemische Behandlung mit krankheits-modifizierenden Antirheumatika (DMARDs) ist bei Patienten mit einer intraokularen Entzündung mit Beteiligung des hinteren Augensegments obligatorisch. In unserer Fallserie berichten wir über die klinischen Ergebnisse einer frühen Adalimumab-Behandlung bei 2 Patienten mit sehkraftbedrohender Behcet-Uveitis
Methoden: In unserer Fallserie stellen wir zwei Patientinnen im Alter von 28 und 41 Jahren vor im Jahr 2024 zum ersten Mal in unserer Uveitissprechstunde vorstellten. Die Diagnose des Morbus Behcet basiert auf den Kriterien der International Study Group for Behcet’s Disease. Anatomische Klassifizierung, Änderungen des Glaskörpertrübungsgrads und des Vorderkammerzellgrads (AC) auf der Grundlage des Standardization of Uveitis Nomenklatur (SUN) Workshop.
Ergebnisse: Die Augenbeteiligung war bei allen Patienten bei der Vorstellung beidseitig und nicht –granulomatöse. Die okulären Befunde waren konsistent mit der Behçet-Uveitis. Einer der Patienten wies eine Vitritis, oberflächliche Netzhautinfiltrate, Anzeichen einer Netzhautvaskulitis und ein diffuses Netzhautkapillarleck in der Fluoreszenzangiographie auf. Andere Patienten wiesen eine Vitritis, Anzeichen einer retinalen Vaskulitis, eine präpapilläre Glaskörperverdickung über dem Sehnerv und diffuse retinale Kapillarleckage in der Fluoreszeinangiographie auf. Beide Patienten wurden mit einer hochdosierten Kortisontherapie und anschließend mit Adalimumab behandelt. Sie erhielten jede zweite Woche 40 mg ADA, beginnend eine Woche nach der Ladedosis von 80 mg. Die Kortisonbehandlung wurde innerhalb 3 Monaten abgesetzt. Nach 6 Monaten hatte sich die Sehschärfe deutlich verbessert, der Grad der Glaskörpertrübung nahm ab und der AC-Zell-Grad verbesserte sich bei beiden Patienten. Die Makuladicke nahm ab und die FA zeigte bei beiden Patienten eine Verbesserung der retinalen Vaskulitis. Adalimumab zeigte auch eine Kortikosteroid-sparende Wirkung.
Schlussfolgerung: Adalimumab kann als alternative Behandlungsstrategie für Behcet-Patienten mit sehbehindernder Uveitis eingesetzt werden. Ein frühzeitiger Beginn der Behandlung mit biologischen Wirkstoffen scheint in bestimmten Fällen entscheidend zu sein, um Inflammation zu verringern und günstige Sehergebnisse zu erzielen.