Article
Langzeitergebnisse nach Pars-plana-Vitrektomie mit Gasendotamponade bei Grubenpapillen-Makulopathie
Search Medline for
Authors
Published: | June 2, 2025 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Die Grubenpapille ist eine seltene Papillenanomalie, deren assoziierte seröse Makulopathie (MP) langfristig das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen kann. Ein einheitliches Verständnis der Pathogenese oder standardisierte Therapieempfehlungen fehlen bislang. Wir präsentieren Langzeitergebnisse einer Fallserie symptomatischer chronischer MP bei Grubenpapille nach Pars-plana-Vitrektomie (ppV) und Luft/SF6-Gasendotamponade.
Methodik: Retrospektiv analysierten wir 6 Augen von 5 Patienten (3 Frauen, 2 Männer, Alter: 32,4 Jahre, Spannweite: 11–51), die ab 2012 wegen chronischer MP bei Grubenpapille mit ppV und Luft/SF6 behandelt wurden, nachdem keine spontane Rückbildung oder Erfolg durch Laser-/medikamentöse Therapie eintrat. Ausgewertet wurden der Visus (BCVA; LogMAR), postoperative Komplikationen und Rezidive, sowie quantitative (Höhe (HFA), maximale Länge (LFA) der fovealen Abhebung und Netzhautdicke (ND) im horizontalen Scan zentriert durch die Fovea) und qualitative OCT-Parameter (Membrana limitans externa (ELM); ellipsoide Zone (EZ)) SD-OCT-Parameter (Spectralis®, Heidelberg Engineering™).
Ergebnisse: Der BCVA (LogMAR) stieg von 0,3 (IQR 0,2–0,6) auf 0,1 (IQR 0–0,4) (p=0,06) an und verbesserte sich in 83% der Fälle bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 6,2 Jahren. Die LFA betrug präOP 4.132 (IQR 2.184–6.046) µm. PostOP resorbierte sich die subretinale Flüssigkeit in allen Fällen. HFA konnte signifikant von 525±215 auf 165±45 µm reduziert werden (p=0.007). Die Netzhautdicke (ND) sank von 394±142 auf 261±57 µm (p=0,006). Die ND nahm von 394±142 µm auf 261±57 µm ab (p=0,006). Nach 1,8±0,4 Jahren zeigte sich bei allen Augen eine vollständige Wiederanlage der Makula. Postoperativ korrelierte der Visus mit der Integrität der ELM- und EZ-Zonen, die bei 5 Augen intakt waren. Rezidive bei einem Auge nach 40 bzw. 64 Monaten konnten erfolgreich mit einer erneuten ppV und Gasendotamponade behandelt werden. Komplikationen wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Die alleinige Vitrektomie kombiniert mit einer Gasendotamponade erwies sich in unserer Kohorte initial und bei Rezidiven als effektiv und sicher bei Patienten mit Grubenpapillen-MP. Die vollständige Resorption der subretinalen Flüssigkeit kann bis zu 1,8 Jahre dauern.