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187th Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

21.02. - 22.02.2025, Siegburg

Ergebnisse nach Innfocusrevision

Meeting Abstract

  • Leopold Diener - Dortmund
  • S. Fili - Dortmund
  • E. Kardes - Dortmund
  • E. Karadag - Dortmund
  • G. Perdikakis - Dortmund
  • M. Kohlhaas - Dortmund

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 187. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Siegburg, 21.-22.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25rwa34

doi: 10.3205/25rwa34, urn:nbn:de:0183-25rwa345

Published: June 2, 2025

© 2025 Diener et al.
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Text

Hintergrund: Der Preserflo ist ein Mikroshunt, welcher das Kammerwasser nach subtenonal/subconjunctival ableitet. Der Eingriff hat sich als Primäroperation bewährt und stellt eine Alternative zur Trabekulektomie dar. Im St. Johannes Hospital in Dortmund werden inzwischen jährlich (2024) 800 Innfocusimplantationen durchgeführt. Die Vernarbungsrate ist mit bis zu 20% beschrieben und hat überwiegend eine Revisionsoperation zur Folge. Ziel dieser Studie ist es über die Ergebnisse nach Innfocusrevision zu berichten.

Patienten und Methodik: Es wurde eine retrospektive Analyse von 56 Innfocus-Revisionsoperationen (53 Patienten), die im Zeitraum von 2022 bis 2023 im St. Johannes Hospital durchgeführt wurden, vorgenommen. Untersucht wurden die Patientendemografie, die Operationsindikation, Voroperationen, postoperative Komplikationen, der Verlauf des Augeninnendrucks (IOD) sowie die Anzahl der drucksenkenden Augentropfen über einen Zeitraum von 12 Monaten nach der Revisionsoperation. Die Revision umfasste die Explantation des Innfocus über einen radiären Bindehaut-Tenon-Schnitt und die Reimplantation im benachbarten superioren Quadranten. Nach Prüfung der Filtration und der Gabe von Mitomycin C (MMC) und Fortecortin subc. wurde die Bindehaut/Tenon am Limbus vernäht.

Ergebnisse: Die Indikationen zur Revisionsoperation waren Vernarbungen (83,9%), filterkissenbedingte Oberflächenstörungen (5,4%), abgeknickter Innfocus (3,6%), Endotheltouch (1,8%), Glaucoma maligna (3,6%) oder Hypotonie (1,8%). Nach der Revisionsoperation traten Komplikationen auf, wie z.B. eine Aderhautamotio (14,3%), die in einem Fall eine Vorderkammeraufstellung zur Folge hatte. In 8,9% der Fälle war nach Innfocusrevision eine erneute drucksenkende Operation erforderlich. Der IOD sank von präoperativ im Durchschnitt 22 mmHg auf 10 mmHg unter einem drucksenkenden Glaukomtropfen zum Zeitpunkt 12 Monate nach der Innfocusrevision. Die Anzahl der Glaukomtropfen reduzierte sich von durchschnittlich 2,5 Tropfen präoperativ auf 1 Tropfen zum Zeitpunkt 12 Monate nach der Revisionsoperation.

Schlussfolgerung: Eine Innfocusrevision führt zu einer Reduktion der Tropfenanzahl und einer Senkung des IOD. Beim Primäreingriff sollte die Gabe von Fortecortin in Erwägung gezogen werden.