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Real-Life-Ergebnisse nach XEN-45-Implantation
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Published: | June 2, 2025 |
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Hintergrund: Die mikroinvasive Glaukomchirurgie (MIGS) spielt bei der chirurgischen Behandlung von Glaukomen eine zunehmend wichtige Rolle. Bei vielen der verfügbaren Implantaten fehlen jedoch klinische real-life Daten, die das gesamte Spektrum der Glaukomformen und die Heterogenität der Krankheitsverläufe widerspiegeln. Ziel dieser Arbeit war es, die Verläufe unserer Glaukompatienten nach Operation mit einem XEN®-Implantat zu beschreiben.
Methoden: Retrospektive Analyse aller Glaukompatienten, die in unserer Klinik ein XEN®-Implantat zwischen 2017 bis 2022 erhielten. Präoperativ wurden klinische Parameter inkl. Alter, Geschlecht, Anzahl der drucksenkenden Augentropfen, Augeninnendruck (IOD), Perimetrie, Papillenexkavation und die peripapilläre Nervenfaserschichtdicke in der optischen Kohärenz-Tomographie erhoben. Als Outcome-Parameter wurden postoperativ der IOD, die Reduktion der drucksenkenden Medikation und das Auftreten von postoperativen Komplikationen ausgewertet. Schließlich wurde das Operationsverfahren mittels deskriptiver Statistik untersucht.
Ergebnisse: Insgesamt wurden im Studienzeitraum 195 Augen mit einem XEN®-Implantat behandelt. Für 121 Augen (rechts: 47,11%) von 99 Patienten lag eine Nachbeobachtungszeit von mind. sechs Monaten vor; diese wurden für die weitere Auswertung eingeschlossen. (Alter: 71 ± 11,08; weiblich 57,85%). Die Nachbeobachtungszeit betrug mindestens 27,3 Wochen (110,80 ± 74,60 Wochen). Präoperativ verwendeten die Patienten durchschnittlich 3,26 lokale Augentropfenwirkstoffe (± 1,16) und wiesen einen Augeninnendruck von 18,65 ± 6,75 mmHg auf. Nach XEN®-Implantation betrug der IOD nach 6 Monaten 13,64 ± 5,46 mmHg (mit durchschnittlich 0,67 ± 1,19 Antiglaukomatosa), nach 12 Monaten 13,27 ± 4,39 mmHg (0,87 ± 1,23), nach 24 13,32 ± 4,39 mmHg, mit respektive durchschnittlich 1,51 ± 1,61 Antiglaukomatosa, entsprechend einer Reduktion des IOD von respektive 20,38%, 23,21% und 19,63%. Bei 15 (12,40%) Augen kam es zu einem Hyphäma, bei 7 (5,79%) zu einer reversiblen Aderhautamotio. Insgesamt mussten 42 Augen (34,71%) 27,36 Wochen (± 27,85) postoperativ revidiert werden.
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass subkonjunctivale Stents, wie das XEN®-Implantat den IOD senken können und somit zu einer Verringerung der benötigten Augentropfenwirkstoffe unter einer niedrigen postinterventionellen Komplikationsrate beitragen können.