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187th Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

21.02. - 22.02.2025, Siegburg

Diagnostische Vergleichbarkeit und Glaukomexpertenbewertung von innovativen Perimetrieverfahren bei Glaukompatienten in Deutschland

Meeting Abstract

  • Silvia Schrittenlocher - Köln
  • T. Dietlein - Köln
  • V. Lüke - Köln
  • H. Irle - Köln
  • J. Weliwitage - Köln
  • J. N. Lüke - Köln
  • P. Enders - Köln
  • E. Hoffmann - Köln
  • A. Rosentreter - Köln
  • J. Lübke - Köln
  • S. Dinslage - Köln
  • R. A. Widder - Köln
  • G. Kong - Köln
  • A. J. Vingrys - Köln
  • C. Cursiefen - Köln
  • A. Lappas - Köln

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 187. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Siegburg, 21.-22.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. Doc25rwa26

doi: 10.3205/25rwa26, urn:nbn:de:0183-25rwa269

Published: June 2, 2025

© 2025 Schrittenlocher et al.
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Text

Hintergrund: Bestimmung der diagnostischen Genauigkeit innovativer Perimetriemethoden, wie der Virtual-Reality-Brille und der Tablet-basierten Perimetrie, im Vergleich zur konventionellen Halbkugelperimetrie für die Glaukomerkennung in Deutschland.

Methoden: 363 Augen von 199 Patienten, die mit zwei unterschiedliche Perimetrieverfahren untersucht wurden, sind eingeschlossen worden. Alle Patienten wurden zunächst mit der konventionellen Weiß-auf Weiß Hablkugelperimeterie (HKP; Octopus 900, Haag-Streit) und anschließend mit einer der beiden neuen Perimetriemethoden untersucht: Gruppe 1 (n=100 Patienten) wurde mit der kopfgetragenen Virtual-Reality-Brille (VRP) PalmScan VF2000 (MicroMedicalDevice) und Gruppe 2 (n=99 Patienten) mit einer Tablet-basierten Anwendung Melbourne Rapid Fields Glaucoma Lite (MRF; Glance Optical Pty.Ltd.) untersucht. Im weiteren Verlauf wurden die Untersuchungsergebnisse verglichen und von einem aus insgesamt zehn Glaukomexperten durch Beantwortung eines Fragebogens bewertet. Für die Messung der Übereinstimmung der neuen mit der konventionellen Methode wurden Bland-Altman-Plots erstellt. Endpunkte waren mittlere Defekttiefe (mean defect, MD), Musterstandardabweichung (pattern standard deviation, PSD), falsch-positive Antworten, falsch-negative Antworten und Fehlfixation der einzelnen Methodengeräte.

Ergebnisse: Die Interklassenkorrelation (ICC) für Gruppe 1 (VRP) im Vergleich zur HKP betrug 0,956 für den Parameter MD und 0,825 für den Parameter PSD. In Gruppe 2 (MRF) betrug die ICC 0,832 für MD und 0,566 für PSD. Die Untersuchungsdauer (Mittelwert±Standardabweichung SD) betrug 6,23±1,77 Minuten in Gruppe 1 im Vergleich zu HKP 2,83±1,05 Minuten und 4,00±0,72 Minuten in Gruppe 2 im Vergleich zu HKP 2,48±0,72 Minuten. Der mittlere Defekt (Mittelwert±SD) in Gruppe 1 betrug -9,72±7,13 dB für HKP und -8,73±8,19 dB für VRP und in Gruppe 2–5, 13±8,04 dB für HKP und -7,08±7,57 dB für MRF (p<0,001 bzw. p=0,087). Die PSD (Mittelwert±SD) in Gruppe 1 betrug 4,92±2,30 dB für HKP und 5,51±3,71 dB für VRP und in Gruppe 2 4,56±2,27 dB für HKP und 7,44±3,43 für MRF (p<0,001 bzw. p<0,001).

Anhand der Ergebnisse würden die befragten Glaukomexperten dem jeweiligen Patienten zu 74,6% eine Nachuntersuchung mit der VRP und zu 47,1% eine Nachuntersuchung mit der MRF empfehlen.

Schlussfolgerung: Beide neue Perimetrieverfahren ergaben eine gute Korrelation zu der Halbkugelperimetrie. Die diagnostische Genauigkeit war sehr hoch für die Virtual-Reality-Perimetrie und mäßig hoch für die Tablet-basierte Perimetrie mit der Melbourne Rapid Fields Applikation. Im direkten Vergleich, würde die befragten Glaukomexperten das kopfgetragene Virtual-Reality-Gerät eher zur Glaukom-Überwachung empfehlen als die Tablet-basierte Perimetrie.