gms | German Medical Science

186th Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

26.01. - 27.01.2024, Köln

Frühe Autophagieaktivierung nach retinaler Ischämie

Meeting Abstract

  • Alexandra Strubbe - Bochum
  • T. Tsai - Bochum
  • L. Deppe - Bochum
  • H.B. Dick - Bochum
  • S.C. Joachim - Bochum

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 186. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Köln, 26.-27.01.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24rwa45

doi: 10.3205/24rwa45, urn:nbn:de:0183-24rwa458

Published: January 26, 2024

© 2024 Strubbe et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Retinale Ischämie spielt bei zahlreichen Augenerkrankungen, wie dem Glaukom, eine zentrale pathophysiologische Rolle. Die Autophagie zählt, neben der Apoptose, zu den Zelltodmechanismen, die der Ischämie nachgeschaltet sind. Ihre Rolle wird jedoch kontrovers diskutiert. Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, ob und wann es im Tiermodell der retinalen Ischämie zur Autophagie kommt.

Methoden: Die retinale Ischämie wurde in 6–8 Wochen-alten Mäusen durch Erhöhung des Augeninnendrucks auf 90 mmHg für 45 min induziert. Drei und zwölf Stunden später wurden die ischämischen Retinae sowie Kontrollretinae immunhistochemisch (n=7/Gruppe/Zeitpunkt) und mittels Western-Blot-Analysen (n=5/Gruppe/Zeitpunkt) mit Markern für retinale Ganglienzellen (RGZ; Brn-3a), Makroglia (GFAP) und Autophagie-Markern (LC3, p62, LAMP1) untersucht.

Ergebnisse: Die retinale Ischämie führte zu einem signifikanten RGZ-Verlust nach drei (p=0,005) und zwölf Stunden (p≤0,001), sowie zu einer signifikanten Makrogliose nach zwölf Stunden (p≤0,001). Nach drei (p=0,041) und zwölf Stunden (p≤0,001) zeigte sich in den RGZ der frühe Autophagiemarker LC3. Nach drei (p=0,036) und zwölf Stunden (p≤0,001) war eine signifikant erhöhte p62-Expression nachweisbar. Die Western-Blot-Analysen bestätigten die nach zwölf Stunden signifikant erhöhte p62-Expression (p=0,003). Der späte Autophagiemarker LAMP1 war nach zwölf Stunden signifikant erhöht (p=0,039).

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass Ischämie-bedingte Schäden der Retina bereits sehr früh mit einer Autophagieaktivierung assoziiert sind. Die Akkumulation des p62-Proteins deutet darauf hin, dass es zu Beeinträchtigungen des Autophagieweges nach Ischämie kommt.