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Frühe Autophagieaktivierung nach retinaler Ischämie
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Published: | January 26, 2024 |
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Hintergrund: Retinale Ischämie spielt bei zahlreichen Augenerkrankungen, wie dem Glaukom, eine zentrale pathophysiologische Rolle. Die Autophagie zählt, neben der Apoptose, zu den Zelltodmechanismen, die der Ischämie nachgeschaltet sind. Ihre Rolle wird jedoch kontrovers diskutiert. Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, ob und wann es im Tiermodell der retinalen Ischämie zur Autophagie kommt.
Methoden: Die retinale Ischämie wurde in 6–8 Wochen-alten Mäusen durch Erhöhung des Augeninnendrucks auf 90 mmHg für 45 min induziert. Drei und zwölf Stunden später wurden die ischämischen Retinae sowie Kontrollretinae immunhistochemisch (n=7/Gruppe/Zeitpunkt) und mittels Western-Blot-Analysen (n=5/Gruppe/Zeitpunkt) mit Markern für retinale Ganglienzellen (RGZ; Brn-3a), Makroglia (GFAP) und Autophagie-Markern (LC3, p62, LAMP1) untersucht.
Ergebnisse: Die retinale Ischämie führte zu einem signifikanten RGZ-Verlust nach drei (p=0,005) und zwölf Stunden (p≤0,001), sowie zu einer signifikanten Makrogliose nach zwölf Stunden (p≤0,001). Nach drei (p=0,041) und zwölf Stunden (p≤0,001) zeigte sich in den RGZ der frühe Autophagiemarker LC3. Nach drei (p=0,036) und zwölf Stunden (p≤0,001) war eine signifikant erhöhte p62-Expression nachweisbar. Die Western-Blot-Analysen bestätigten die nach zwölf Stunden signifikant erhöhte p62-Expression (p=0,003). Der späte Autophagiemarker LAMP1 war nach zwölf Stunden signifikant erhöht (p=0,039).
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass Ischämie-bedingte Schäden der Retina bereits sehr früh mit einer Autophagieaktivierung assoziiert sind. Die Akkumulation des p62-Proteins deutet darauf hin, dass es zu Beeinträchtigungen des Autophagieweges nach Ischämie kommt.