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Als seltene und häufig fehldiagnostizierte Erkrankung des Tränenapparats existieren nur wenige Daten zu den Langzeitergebnissen verschiedener chirurgischer Methoden zur Behandlung der primären Canaliculitis. Ziel dieser Studie war es, die Canaliculotomie mit Silikonschlauchintubation (STI) als eines der chirurgischen Verfahren innerhalb eines Langzeit-Follow-ups zu bewerten. Insgesamt wurden 25 Augen von 25 Patienten mit Canaliculitis, die vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2021 in der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Münster mittels einer Canaliculotomie mit STI behandelt wurden, in die Studie eingeschlossen. Die Datenanalyse umfasste Alter und Geschlecht, klinische Symptome, Komplikationen, sowie die Dauer der STI und Rezidivrate. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 63,7 ± 17,2 Jahre. Nach einer Nachbeobachtungszeit von 3,7 ± 1,5 Jahren war in 88% der Fälle kein Wiederauftreten der Entzündung zu verzeichnen. Die mittlere Dauer der STI betrug 5,8 ± 3,4 Monate. Komplikationen wie Nachblutungen, Ausbreitung der Infektion, Obstruktion des Canaliculus oder Migration der STI wurden bei keinem der eingeschlossenen Patienten beobachtet. Allerdings kam es in vier Fällen zu einer Tubusdislokation, in zwei Fällen zu einem pyogenen Granulom und in einem Fall zu einer Fistelbildung. Die Behandlung der Canalikulitis durch Canaliculotomie und STI zeigte sehr gute postoperative Ergebnisse und niedrige Komplikationsraten in der Langzeitbeobachtung und kann daher als sichere chirurgische Therapieoption angesehen werden.