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Morphologie choroidaler Gefäße und choroidale Vesseldensity in multimodaler Bildgebung bei persistierender subretinaler Flüssigkeit bei exsudativer AMD unter konsequenter Anti-VEGF-Therapie
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Published: | January 28, 2022 |
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Hintergrund: Trotz konsequenter Anti-VEGF-Therapie bei exsudativer AMD (nAMD) zeigt ein Teil der Patienten persistierende subretinale Flüssigkeit (SRF) in der spektralen optischen Kohärenztomographie (SD-OCT). In früheren Untersuchungen konnte bei dieser Kohorte eine signifikant verdickte Aderhautdicke im Vergleich zu einer gematchten AMD-Kontrollgruppe festgestellt werden. In dieser weiterführenden Studie wurde die Morphologie der choroidalen Gefäße untersucht.
Methode: Es wurden 22 Patienten mit gesicherter nAMD und persistierender SRF trotz konsequenter Anti-VEGF-Therapie (mind. 6 aufeinanderfolgende Injektionen) eingeschlossen. Analysiert wurden das Studienauge, das Partnerauge und 21 Kontrollaugen von nAMD Patienten, die unter Anti-VEGF-Therapie einen trockenen Netzhautbefund aufwiesen. Zur Diagnosesicherung wurden eine Fluoreszenzangiographie mit Indocynaningrün und ein SD-OCT durchgeführt. Analysiert wurden die Aufnahmen hinsichtlich der choroidalen Gefäßmorphologie und des Vorhandenseins einer zentralen Anastomosenbildung zwischen den Vortexvenen. Zusätzlich erhielten alle Patienten eine Swept-Source-OCT-Angiographie (OCTA). Analysiert wurden die OCTA en face Aufnahmen der Choroidea hinsichtlich ihrer Vesseldensity.
Ergebnisse: Untersucht wurden 23 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 78 Jahren. Unter den 23 Studienaugen war in 22 Fällen eine Anastomose zwischen den Vortexvenen in der FAG/ICGA zu sehen. Die Anastomosen waren insbesondere zwischen dem superotemporalen und inferotemporalen Quadranten im Bereich der Makula und in wenigen Fällen (6/23) zusätzlich zwischen dem superotemporalen und superonasalen oder dem superonasalen und inferonasalen Quadranten auszumachen. Die Vesseldensity der Studienaugen betrug im Mittel 0.39±0.06, des Partnerauges 0.40±0.07 und der Kontrollaugen 0.36±0.07. Es zeigten sich zwischen allen drei Gruppen keine signifikanten Unterschiede (p>0.05).
Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie konnte zeigen, dass ein Großteil der Patienten, die unter der Diagnose einer nAMD mit Anti-VEGF behandelt wurden, auf Ebene der Aderhaut sowohl am Studien- als auch am Partnerauge pachychoroidale Veränderungen aufwiesen. Somit gaben die Ergebnisse Hinweise darauf, dass die persistierende SRF auch Folge einer möglichen koexistierenden pachychoroidalen Veränderung sein kann und bei ausbleibender Veränderung der SRF unter Anti-VEGF-Therapie diese unter engmaschigen Kontrollen toleriert werden kann.