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184th Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

28.01. - 29.01.2022, Bielefeld

18-Monats-Ergebnisse der Studie zur Evaluation von Effizienz und Sicherheit eines neuen, minimalinvasiven, supraziliären Drainage-Implantats bei Offenwinkelglaukom

Meeting Abstract

  • Charlotte Bergmann - Bochum
  • I. Kersten-Gomez - Bochum
  • H.B. Dick - Bochum

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 184. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Bielefeld, 28.-29.01.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22rwa22

doi: 10.3205/22rwa22, urn:nbn:de:0183-22rwa224

Published: January 28, 2022

© 2022 Bergmann et al.
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Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, die Effizienz und Sicherheit eines neuen, minimalinvasiven, supraziliären Drainage-Implantats (MINIject™; iSTAR Medical, Wavre, Belgien) zur Behandlung eines medikamentös nicht kontrollierbaren Offenwinkelglaukoms zu evaluieren.

Methoden: Die prospektive Multicenter-Studie wurde an 8 Standorten in 3 europäischen Ländern (STAR-II) durchgeführt. Zur Behandlung des Glaukoms wurde das MINIject™-Implantat über eine Hornhautinzision ab interno zur supraziliären Drainage und Senkung des intraokularen Drucks (IOD) implantiert. Die Zielparamater der Studie beinhalteten die postinterventionelle Analyse des IODs sowie die Erfassung von mit der Operation assoziierten Komplikationen. Die Erfassung der Zielparameter erfolgte nach 6 und 18 Monaten. Als positiver Endpunkt der Studie wurde eine Erfolgsrate von mindestens 60% der eingeschlossenen Patienten gewertet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 29 Patienten mit einem durchschnittlichen IOD von 24,6±3,8 mmHg vor Drainage-Implantation in die Studie eingeschlossen (im Mittel 2,9±1,2 antiglaukomatöse Medikamente). Nach dem sechsmonatigen Follow-up wurde der definierte positive Endpunkt der Studie mit insgesamt 75,9% erfolgreich behandelter Patienten bereits erfüllt. Nach 18 Monaten stieg die Rate auf 88,9% an. Die postinterventionelle Analyse des IODs nach 18 Monaten zeigte eine durchschnittliche Reduktion des IOD um 9,5 mmHg auf 14,7±5,4 mmHg bei gleichzeitiger Reduzierung der antiglaukomatösen Medikation um 51,4%. Insgesamt acht Indexprozedur-assoziierte Komplikationen traten auf (IOD-Anstieg n = 5; okuläre Schmerzsymptomatik n = 1; korneale Erosio n = 1, Chorioretinale Falten n = 1).

Schlussfolgerung: Das supraziliare Drainage-Implantat erwies sich als eine vielversprechende Therapieoption in der Behandlung des medikamentös unkontrollierbaren Glaukoms. Im Vergleich mit bereits etablierten glaukomchirurgischen Verfahren stellt die Drainagebehandlung zur IOD-Senkung eine Alternative dar.