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CoenzymQ10 schützt Zellen in der retinalen Organkultur
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Published: | January 28, 2022 |
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Hintergrund: Oxidativer Stress tritt in zahlreichen Augenerkrankungen, wie auch dem Glaukom, auf. Es wurde untersucht, ob eine Therapie mit Coenzym Q10 (CoQ10), ein auf Mitochondrien wirkendes Antioxidans, einen protektiven Effekt in der retinalen Organkultur hat.
Methoden: Oxidativer Stress wurde durch Zugabe von 500 µM H2O2 (3 h) in Schweineretina-Explantaten induziert. Gleichzeitig wurden 700 µM CoQ10 zugegeben. Retinale Ganglienzellen und Mikrogliazellen wurden nach drei und fünf Tagen mittels Immunfluoreszenz von Flachpräparaten analysiert und mit unbehandelten Kontrollen sowie einer mit H2O2 geschädigten Gruppe verglichen.
Ergebnisse: Oxidativer Stress durch H2O2 führte zu einem signifikanten Ganglienzellverlust nach drei und fünf Tagen (3 Tage: p= 0,005; 5 Tage: p=0,038). Diesem Einfluss wurde zu beiden Zeitpunkten durch eine CoQ10-Behandlung entgegengewirkt. Die CoQ10-Gruppe war mit der Kontrollgruppe vergleichbar (3 Tage: p=0,08; 5 Tage: p=0,95). In Bezug auf die Mikrogliazellen wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt, auch wenn sich in der H2O2-Gruppe mehr Mikroglia zeigten.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass CoQ10 eine direkte neuroprotektive Wirkung auf retinale Ganglienzellen hat. Auch in Tiermodellstudien konnte bereits nachgewiesen werden, dass CoQ10 das Überleben retinaler Ganglienzellen fördert und die Apoptoserate senkt (Lee et al., 2014; Davis et al., 2017). Zusammengefasst deuten diese experimentellen Studien auf einen potentiellen neuroprotektiven Effekt von CoQ10 beim Glaukom hin.