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183rd Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2021, Hagen (online conference)

LAL-Implantation nach refraktiver Hornhautchirurgie zur Presbyopiekorrektur

Meeting Abstract

  • Matthias Elling - Bochum
  • J. Böcker - Bochum
  • E. Winner - Bochum
  • L. Pradel - Bochum
  • H.B. Dick - Bochum

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Hagen, 29.-30.01.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rwa028

doi: 10.3205/21rwa028, urn:nbn:de:0183-21rwa0288

Published: January 29, 2021

© 2021 Elling et al.
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Text

Hintergrund: Seit über 10 Jahren wird die lichtadjustierbare Linse (LAL) im Rahmen der refraktiven Kataraktchirurgie an der UAK Bochum erfolgreich eingesetzt. Gerade bei einer schwierigen Biometrie, z.B. nach vorausgegangener refraktiver Hornhautchirurgie, lassen sich die postoperativen Ergebnisse in Bezug auf das Erreichen der Zielrefraktion deutlich verbessern. An unserer Klinik hat sich eine 55-jährige Patientin zur Kataraktoperation vorgestellt. Am nicht-dominaten Auge ist bei dieser Patientin zur Presbyopiebehandlung in der Vergangenheit eine IntraCor-Behandlung extern durchgeführt worden.

Methoden: Bei dieser Patientin haben wir am dominanten, nicht voroperierten Auge eine Standard-Kataraktoperation mit der Implantation einer asphärischen, monofokalen IOL durchgeführt worden. Am nicht-dominaten Auge zeigte sich eine schwierige Biometrie mit einem deutlich erhöhten Risiko für eine Abweichung von der Zielrefraktion aufgrund der in der Vergangenheit durchgeführten IntraCor-Behandlung. Aus diesem Grund implantierten wir in diesem speziellen Fall eine LAL komplikationslos. Postoperativ führten wir am LAL-Auge die Feinadjustierung der Zielrefraktion mittels individueller UV-Beleuchtungsmuster erfolgreich durch. Die Behandlungszonen werden mittels Eyetracker zentriert.

Ergebnisse: Postoperativ zeigt sich ein sehr gutes, stabiles refraktives Ergebnis an beiden Augen. Das Auge mit der LAL-Implantation und der IntraCor-Behandlung in der Vergangenheit zeigte einen unkorrigierten Fernvisus von 0,8 bis 1,0 und gleichzeitig einen Nahvisus von 0,8. Die Patientin klagte nicht über Lichtsensationen und war im Alltag in vielen Situationen brillenunabhängig und somit mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Schlussfolgerungen: Insgesamt zeigt dieser individualisierte Behandlungsansatz, dass die LAL-Technologie gerade in solchen speziellen Situationen eine sehr gute Lösung bieten kann. Mit einer konventionellen Biometrie alleine wäre dieses Maß an Präzision in einer solchen Situation nicht erreichbar gewesen. Die LAL-Technologie ist somit gerade bei Augen nach refraktiver Hornhautchirurgie und schwieriger Biometrie im Rahmen der Katarakt-Operation eine sinnvolle Ergänzung, um optimale refraktive Ergebnisse zu erhalten.