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183rd Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2021, Hagen (online conference)

Telemedizin im Projekt SALUS – Vernetzung über eine elektronische Fallakte

Meeting Abstract

  • Kristina Oldiges - Münster
  • M.D. Leclaire - Münster
  • R. Diener - Münster
  • R.-L. Merté - Münster
  • V. Brücher - Münster
  • N. Eter - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Hagen, 29.-30.01.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rwa024

doi: 10.3205/21rwa024, urn:nbn:de:0183-21rwa0242

Published: January 29, 2021

© 2021 Oldiges et al.
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Hintergrund: Telemedizin kann erheblich zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitragen, indem medizinische Angebote zeit- und raumunabhängig zur Verfügung gestellt werden. Darauf zielt das Innovationsfondsprojekt SALUS (Selbsttonometrie und Datentransfer bei Glaukompatienten zur Verbesserung der Versorgungssituation) ab, welches eine ambulante, intersektorale Versorgungsform entwickelt, bei der Glaukompatienten ihren Augeninnendruck (IOD) in ihrer häuslichen Umgebung mit einem Selbsttonometer selbstständig messen, anstatt für ein stationäres TTP (Tagestensioprofil) für mindestens 24 Stunden in einer Klinik aufgenommen zu werden. Die Patienten, Kliniken und niedergelassenen Augenärzte sind dabei über eine elektronische Fallakte telemedizinisch vernetzt. Die in der Fallakte gesammelten Daten sollten regelmäßig auf Vollständigkeit und Plausibilität überprüft werden.

Methoden: In einer prospektiven randomisiert-kontrollierten unverblindeten Studie sollen 1980 Patienten mit einer Indikation für ein TTP in einer Rekrutierungszeit von zwei Jahren durch den behandelnden niedergelassenen Augenarzt eingeschlossen werden. Die erhobenen medizinischen, ökonomischen und patientenorientierten Ergebnisgrößen werden in der eigens für das Projekt entwickelten elektronischen Fallakte erfasst und können sowohl von den behandelnden Augenärzten in den Praxen und Kliniken als auch von den Patienten online mit eigenen Zugangsdaten eingesehen werden. Eine Überprüfung der Untersuchungsergebnisse auf Vollständigkeit und Plausibilität erfolgt durch ein in der elektronischen Fallakte implementiertes Reader Center. Für das Grading der Diagnostik stehen ein Glaukomexperte und ein Assistenzarzt des UKM zur Verfügung.

Ergebnisse: Die elektronische Fallakte wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT entwickelt. Bisher konnten zahlreiche Augenarztpraxen und erste Patienten in die Studie eingeschlossen werden. Der Glaukomexperte oder der Assistenzarzt können anhand der Daten aus der elektronischen Fallakte bei Bedarf eine Behandlungsempfehlung geben.

Schlussfolgerungen: Die telemedizinische Vernetzung über die einrichtungsübergreifende elektronische Fallakte optimiert die Zusammenarbeit zwischen den Versorgungsbereichen und Leistungserbringern. Die behandelnden Augenärzte werden durch den Glaukomexperten und den Assistenzarzt fachlich betreut und können ihre Behandlung auf einer verbesserten Datenbasis aufbauen. Weiterhin wird die Compliance durch Einbindung des Patienten in seinen gesamten Krankheitsverlauf gesteigert.