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183rd Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2021, Hagen (online conference)

Kokultur aus RPE-Zellen und Neuroretina zur Entwicklung eines AMD-Modells

Meeting Abstract

  • Pia A. Vogt - Bochum
  • N. Wagner - Bochum
  • M.R. Gammel - Bochum
  • T. Tsai - Bochum
  • H.B. Dick - Bochum
  • S.C. Joachim - Bochum

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Hagen, 29.-30.01.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rwa009

doi: 10.3205/21rwa009, urn:nbn:de:0183-21rwa0099

Published: January 29, 2021

© 2021 Vogt et al.
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Text

Hintergrund: Bei dem Krankheitsbild der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) kommt es durch eine Überbelastung des retinalen Pigmentepithels (RPE) zu einer Degeneration der Photorezeptorzellen, sowie zu Veränderungen der Bruch-Membran und der Aderhaut. Ziel der Studie war es durch die gemeinsame Kultivierung einer etablierten Schweineretina-Organkultur zusammen mit primären Schweine-RPE-Zellen die Pathomechanismen der AMD in diesem Kokulturmodell zu analysieren.

Methoden: Schweineneuroretinaexplantate wurden mit primären Schweine-RPE-Zellen (50.000 Zellen/Vertiefung) über einen Zeitraum von 8 Tagen kokultiviert (n=10/Gruppe). Eine zweite Gruppe von Neuroretinaexplantaten wurde nur mit gesammeltem, konditioniertem Medium der RPE-Zellen kultiviert. In der dritten Gruppe wurden die Neuroretinaexplantate mit RPE-Zellen kokultiviert, welche zuvor mit einem Schweineretina-Homogenat behandelt wurden. Einzeln kultivierte Neuroretinaexplantate dienten als Kontrollen. Mit einer immunohistochemischen Färbung gegen Opsin und Rhodopsin wurde der Zustand der Zapfen und Stäbchen analysiert. Des Weiteren wurde eine Iba-1- und iNOS-Färbung zum Vergleich des Aktivierungsstatus der Mikroglia in den vier verschiedenen Gruppen durchgeführt. Im Anschluss wurden die Zellzahlen statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Die Anwesenheit der primären Schweine-RPE-Zellen führte zu einer signifikant besseren Instandhaltung der Stäbchen im Kokulturmodell im Vergleich zur Kontrollgruppe (p<0,05). Auch das Hinzugeben des RPE-Zell-konditionierten Mediums hatte eine tendenziell bessere Erhaltung der Stäbchen im Vergleich zur Kontrollgruppe (p=0,20) zur Folge. Die Anzahl der Zapfen blieb zwischen den Gruppen konstant.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Kokultivierung der Neuroretinaexplantate mit den Schweine-RPE-Zellen weisen auf einen förderlichen Einfluss auf die Versorgung der Neuroretina mit löslichen Zellfaktoren der RPE-Zellen hin. Dieses Kokulturmodell bietet eine gute Möglichkeit die Interaktion zwischen Neuroretina und RPE-Zellen zu untersuchen.