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Hat das Ausmaß des Papillenödems nach Zentralvenenverschluss Einfluss auf die Entwicklung eines Makulaödems?
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Published: | April 29, 2020 |
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Einleitung: Ein Zentralvenenverschlus (ZVV) kann durch die Ischämie, das sekundäre Makulaödem (MÖ) und die Folgen von sekundärer proliferativer Retinopathie zu permanentem Funktionsverlust führen. Das MÖ ist meist pharmakologisch behandelbar. Die Obstruktion der Zentralvene tritt insbesondere am Durchtritt durch die Lamina cribrosa auf und führt zu Papillenschwellung mit Splitterblutungen und Cotton-wool-Herden. Wir untersuchten anhand der optischen Kohärenztomographie (OCT) den Einfluss der initialen Papillenmorphologie auf das Auftreten eines MÖ.
Methoden: 35 Augen von 33 Patienten (20 weiblich, Alter 51,3±17,2 Jahre, 18 ischämisch) mit ZVV (Beobachtungszeitraum 17,3±13,8 Monate) wurden klinisch und mittels SD-OCT (Macula-Fast-scan, Optic nerve head-(ONH)-Scan; Spectralis®, Heidelberg Eng.) untersucht. Analysiert wurde der Einfluss des maximalen initialen Papillenvolumens und der Dauer des Papillenödems auf die Häufigkeit des Auftretens eines MÖ. Zudem wurden der Einfluss der Papillengröße auf die Größe der Papillenschwellung sowie die Veränderung des Papillenödems unter Anti-VEGF-Therapie betrachtet. Die gesunden Partneraugen dienten als Kontrolle.
Ergebnisse: Der initiale Visus (LogMAR) betrug 0,53±0,48, der finale 0,43±0,59. Das ONH betrug bei Erstdiagnose 5,4mm3, die zentrale Netzhautmittendicke (CRT) 478±281µm (Kontrollen 3,2mm3 bzw. 251±37µm). Über alle Messpunkte im Beobachtungszeitraum betrug das ONH 4,5±1,8mm3, die CRT 380±220µm (Kontrollen 3,2±0,3mm3 bzw. 328±35µm). Weder das initiale noch das maximale ONH-Volumen korrelierten mit dem Endvisus. Es bestand eine moderate positive Korrelation zwischen dem Papillenvolumen und dem MÖ in der OCT (r=0,35, p<0,0001). Die mittlere Dauer der initialen Papillenschwellung betrug 45,6±29,7 Tage. Bei Patienten < 50 Jahren war die Papillenschwellung tendenziell kürzer nachweisbar (32±11Tage) als Patienten ≥ 50Jahren (61,3±8 Tage) und ein MÖ trat seltener auf.
Fazit: Die Betrachtung des Papillenvolumens kann mittels OCT gut quantifiziert werden. Es ist prognostisch jedoch nicht relevant bezüglich der Visusfunktion. Generell ist das therapiebedürftige MÖ mit einer subklinische Papillenschwellung assoziiert. Tendenziell war die initiale Papillenschwellung nach ZVV bei jüngeren Patienten kürzer nachweisbar und es trat seltener ein Makulaödem auf als bei älteren Patienten.