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182nd Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2020, Münster

Okuläres Ischämiesyndrom

Meeting Abstract

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  • Iyad Iyad - Dortmund

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 31.01.-01.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rwa78

doi: 10.3205/20rwa78, urn:nbn:de:0183-20rwa780

Published: April 29, 2020

© 2020 Iyad.
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Hintergrund: Das okuläre Ischämiesyndrom entsteht durch eine chronische okuläre Hypoperfusion aufgrund einer ausgeprägten (> 90%) ipsilateralen atherosklerotischen Karotisstenose und infolgedessen das Auftreten einer Stenose oder eines Verschlusses der A. Ophthalmica. Es betrifft in der Regel ältere Patienten und kann mit Diabetes mellitus, Hypertonie, einer kardialen und einer zerebrovaskulären Erkrankung assoziiert sein. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen.

Methode: Eine 83-jährige Patientin kam zu uns notfallmäßig mit Verschwommensehen rechts seit 3 Tagen. Keine Schmerzen. Die VAA-Untersuchung rechts wies eine massiv injizierte Bindehaut, Erosionen, beg. Ulkus, Stromaquellung, Descementfalten, circuläre Vaskularisationen und Hämzellen in der VK, auf. Fundus-Untersuchung mit Ultraschall war unauffällig. Links war unauffällig. In der Eigenanamnese gibt die Patientin Folgendes an: Diabetes mellitus Typ 2, art. Hypertonie, asymptomatische mittelgradige Carotisstenose rechts, Z.n. Myokardinfakrt, Z.n. 4xBypässe, ASS 100, Z.n. Apoplex.

Ergebnisse: Die Vorderkammer nahm an Hyphäma im Verlauf noch mehr zu. Daraufhin wurden Carotis-Doppler durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten eine mäßig bis mittelgradige Stenose der A. Carotis interna und externa rechts. Es kam die Empfehlung der Gefäßchirurgen zur weiteren Diagnostik: MR-Angio der SAG und MR-Schädel zum Ausschluss von embolischen Genese bei ausgeprägter Verkalkung. In MR-Angio der SAG zeigte sich dann letzten Endes eine höhergradige Abgangsstenose der rechten Arteria carotis interna, Verdacht auf Stenose bzw. möglicher Verschluss der rechten Arteria ophthalmica. Verschluss des rechten Ramus communicans anterior. Die arteria communicans posterior kommt beidseits nicht zur Darstellung.

Schlussfolgerung: Bei plötzlich auftretenden auffälligen Hornhaut-Befunden sowie Hämzellen in der VK und in den meisten Fällen auch Rubeosis iridis mit gleichzeitigem Vorhandensein der oben aufgeführten Risikofaktoren sollte grundsätzlich immer an die Diagnose okuläres Ischämiesyndrom gedacht werden. Ebenfalls bei auffälliger Fundus-Befunde wie z.B. venöse Dilatation, Verengung der Arteriolen, tieferunde und flammenförmige Blutungen, gelegentlich Papillenödem und Cotton-Wool-Herde sollte daran gedacht werden. Carotis-Stenose wurde operiert und regelmäßige Verlaufskontrollen und bei Beschwerden (seitenbetonte neurologische Symptomatik, Amaurosis fugax, Aphasie) umgehende Vorstellung wurden vereinbart.