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Makula-App zur Verbesserung der Adhärenz bei AMD-Patienten
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Published: | April 29, 2020 |
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Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die Hauptursache für irreversible Erblindung bei Erwachsenen ab 50 Jahren. Das Management der AMD bedeutet eine erhebliche Belastung für Patienten und Betreuungspersonen. Die intravitreale Injektion von Anti-VEGF Inhibitoren ist eine effektive Behandlung, die den Verlauf der Erkrankung verlangsamen und die Sehkraft bei nAMD erhalten oder verbessern kann. Real-life Ergebnisse von Patienten unter IVOM-Therapie bleiben oft hinter denen aus randomisierten klinischen Studien zurück. Das AMD-Netz hat als einen Lösungsbeitrag die Makula-App entwickelt. Die Makula-App bietet eine Hilfestellung zum Management der Erkrankung, einen Beitrag zur Arzt-Patientenkommunikation und setzt an den Adhärenzfaktoren in der IVOM-Therapie an. Mit dieser App soll es Patienten und auch Angehörigen erleichtert werden, den Behandlungsstatus zu dokumentieren, Ansprechpartner zu finden und Informationen zu sammeln – und damit selbst zu einer verbesserten Adhärenz beizutragen. Die App eignet sich auch für Patienten mit diabetischem Makulaödem (DMÖ), retinalem Venenverschluss (RVV) und myoper choriodaler Neovaskularisation (mCNV). Aktuell wurde ein neuer qualitätsgesicherter Sehtest „Alleye“ integriert. Die App verzeichnet derzeit mehr als 1.700 Downloads. Eine integrierte Nutzerbefragung ergab, dass Nutzer (Stichprobe 71% Patienten, 21% Angehörige) die App zu 84% äußerst bis sehr wahrscheinlich weiter empfehlen würden. Weitere Untersuchungen sind geplant, um die Auswirkungen der Anwendung für die Therapiekontinuität zu untersuchen. Es ist davon auszugehen, dass der Einsatz spezifischer digitaler Werkzeuge zur Qualitätssicherung im Gesamtkonzept der AMD-Therapie beitragen kann. Projektperspektiven werden derzeit eruiert.