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182nd Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2020, Münster

Analyse des Versorgungsmodells „Portal“: Untersuchung der Ergebnisqualität der IVOM-Therapie bei diabetischem Makulaödem

Meeting Abstract

  • Daniel Westhues - Münster
  • M. Ziegler - Münster
  • K. Rothaus - Münster
  • A. Lommatzsch - Münster
  • D. Pauleikhoff - Münster
  • G. Spital - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 31.01.-01.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rwa26

doi: 10.3205/20rwa26, urn:nbn:de:0183-20rwa267

Published: April 29, 2020

© 2020 Westhues et al.
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Text

Hintergrund: In einer Zeit wachsender Indikationsstellungen für intravitrealer Medikamentenapplikationen und ebenso steigender Anzahl von Diabetes Mellitus sowie entsprechender Folgen wie dem Diabetischen Makulaödem steigt folglich auch der Anspruch einer adäquaten Versorgung der Patienten. Die hohe Diskrepanz zwischen Anspruch aus medizinischer Sicht und Ergebnissen von Zulassungsstudien entsprechender Medikamente auf der einen Seite und Ergebnissen von Real-Life-Studien andererseits lässt vermuten, dass eine deutlichere Verzahnung der Patienten und beteiligten Behandelnden sowie entsprechenden Institutionen eine zielführende Herausforderung darstellt.

Methoden: Betrachtet wurde das Versorgungssystem „Portal“, in dem Patienten mit (u.a.) Diabetischem Makulaödem von einem zuweisenden Augenarzt und einem Injektionszentrum digital vernetzt betreut werden. Als Ergebnisqualitäten wurden Latenzzeit (Diagnose bis IVOM), Behandlungsfrequenz, medizinischer Benefit (gemessen anhand OCT und Visus), Adhärenz/Compliance und Abbruchquote/-gründe definiert. Diese Parameter wurden retrospektiv bzgl. eines Zeitraumes von mindestens 2 Jahren von insgesamt 657 Fällen betrachtet und ausgewertet. Dabei wurden die Ergebnisse auch mit denen von Zulassungsstudie und Real-Life-Studie verglichen.

Ergebnisse: Im Durchschnitt vergingen zwischen der Indikationsstellung und der ersten Medikamentenapplikation zwei Wochen. Innerhalb von zwei Jahren fanden 8,7 OCT-Kontrollen statt und es wurden 7,6 Injektionen verabreicht. Der Visusgewinn lag nach zwei Jahren bei durchschnittlich 0,05 LogMAR und die zentrale foveale Netzhautdicke hatte um 335 Mikrometer abgenommen. Von den initial eingeschlossenen Patienten hatten 28 Prozent abbgebrochen.

Schlussfolgerung: Insgesamt betrachtet konnten wir bei der retrospektiven Beobachtung des Portal-Systems verglichen mit der OCEAN-Studie i.S. einer Real-Life-Studie eine bessere Ergebnisqualität in Hinblick auf o.g. Parameter herausstellen. Die sehr guten Ergebnisse einer Zulassungsstudie wurden nicht erreicht, allerdings schlossen die Ausschlusskriterien der Analyse des Portals auch deutlich weniger Patienten aus. Die bessere Vernetzung allen Beteiligten bei der Behandlung des Diabetischen Makulaödems mit regelmäßigem standardisiertem Informationsfluss über ein digitales System scheint sich positiv auf die Ergebnisparameter auszuwirken.