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181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

25.01. - 26.01.2019, Aachen

Behandlung der Schulmyopie – 2-Jahres-Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • Ute Lenzner - Castrop-Rauxel
  • P. Hoffmann - Castrop-Rauxel

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Aachen, 25.-26.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19rwa087

doi: 10.3205/19rwa087, urn:nbn:de:0183-19rwa0874

Published: February 12, 2019

© 2019 Lenzner et al.
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Fragestellung: Seit einigen Jahren werden stark verdünnte Atropin-Augentropfen eingesetzt, um die Progression einer eingetretenen „Schulmyopie“ zu verlangsamen. In Deutschland hat die Bielschowsky-Gesellschaft Ende 2015 entsprechende Empfehlungen veröffentlicht. Wir haben den Behandlungserfolg bei eigenen Patienten nachvollzogen.

Methodik: Anhand der elektronischen Karteikarten haben wir 30 Kinder identifiziert, bei denen zwischen 10/2015 und 10/2017 eine Therapie mit Atropin 0.01% Augentropfen begonnen wurde. Die Daten wurden retrospektiv ausgewertet. Für die Beurteilung des Verlaufs wurde neben der subjektiven Refraktion bei einem Teil der Kinder auch die Achslänge (optische Biometrie) herangezogen. Die Daten reichen von 12 bis 24 Monaten nach Therapiebeginn.

Ergebnisse: Die mittlere Progressionrate der Myopie betrug bei Therapiebeginn 0.91 ± 0.52 dpt pro Jahr (Mittelwert ± Standardabweichung). Unter laufender Therapie reduzierte sich die Progression auf 0.26 ± 0.23 dpt pro Jahr (71% Hemmung) nach 12 Monaten und 0.26 ± 0.24 dpt pro Jahr (71% Hemmung) nach 24 Monaten. Betrachtet man kürzere Zeitintervalle und analysiert schrittweise, zeigen sich saisonale Effekte (helle/dunkle Jahreszeit) und Compliance-Einflüsse.

Schlussfolgerung: Neben der Empfehlung ausgiebiger Tageslichtexposition zur Prophylaxe kommt Atropin 0.01% AT große Bedeutung bei der Therapie der Schulmyopie zu. Die Ergebnisse bei eigenen Patienten haben die Ergebnisse publizierter Studien bestätigt und sogar leicht übertroffen. Die Behandlung ist sehr gut wirksam und hat nur geringe Nebenwirkungen. Behandlungsalternativen und flankierende Maßnahmen werden im Vortrag diskutiert.