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181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

25.01. - 26.01.2019, Aachen

Retinale arterielle Gefäßverschlüsse in der Schwangerschaft

Meeting Abstract

  • Lukas Jürgens - Düsseldorf
  • C.M. Schnitzler - Düsseldorf
  • A.K. Fleitmann - Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Düsseldorf
  • K. Spaniol - Düsseldorf
  • K. Schröder - Düsseldorf
  • R. Guthoff - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Aachen, 25.-26.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19rwa074

doi: 10.3205/19rwa074, urn:nbn:de:0183-19rwa0740

Published: February 12, 2019

© 2019 Jürgens et al.
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Hintergrund: Retinale arterielle Gefäßverschlüsse bei Patienten jünger als 35 Jahre sind selten. Wir analysierten die Charakteristika und den Verlauf arterieller retinaler Verschlüsse bei Patienten in der Schwangerschaft.

Methoden: Von den insgesamt 40 Patienten mit retinalem Arterienverschluss, die sich zwischen 01.02.17 und 01.02.18 in unserer Klinik vorstellten, fanden sich drei Schwangere. Ausgewertet wurden Visus, Augeninnendruck, Funduskopie, OCT und OCT-Angiographie und die Risikofaktorabklärung. Fall 1: Bei einer dreißigjährigen Frau (10 SSW.) fand sich bei einem Visus von 20/20 funduskopisch ein zilioretinaler Arterienverschluss rechts. Die initiale OCT-Angiographie zeigte eine gestörte Perfusion der zilioretinalen Arterie. 6 Wochen später lag in der OCT eine Verdünnung der inneren Retina. Die hämostasiologische und kardiovaskuläre Abklärung war unauffällig. Fall 2: Eine 32-jährige Schwangere (19. SSW.) stellte sich mit einem Skotom rechts und einem Visus von 1/40 vor. Es fand sich ein zilioretinaler Arterienverschluss und ein nicht-ischämischer Zentralvenenverschluss und in der OCT ein Ödem der inneren retinalen Schichten mit fovealer Beteiligung. In der kardiovaskulären Abklärung wurde ein persistierendes Foramen ovale nachgewiesen. Nach zwei Tagen normalisierte sich der Visus. 8 Wochen zeigte sich die zilioretinalen Arterie in der OCT-A re-perfundiert. Fall 3: Bei einem Visus von 20/20 fand sich bei einer 32-jährigen Patientin (16. SSW.) ein Verschluss eines parafovealen Arterienastes mit einer gestörten Perfusion des tiefen Kapillarplexus. In der kardiovaskulären Abklärung wurde ein persistierendes Foramen ovale diagnostiziert.

Diskussion: In unseren Fällen stellte die Schwangerschaft den einzigen Risikofaktor dar, bzw. begünstigte ein persistierendes Foramen ovale möglicherweise einen retinalen Arterienverschluss. Auffällig war die Kombination mit einer Prästase bei 1 von 3 Fällen. Ursächlich könnten physiologische Veränderungen während der Schwangerschaft sein (z.B. Hyperkoagulabilität, Thrombophilie, veränderte Hormonsekretion). Die OCT-Angiographie ist bei Kontraindikation der Fluoangiographie während der Schwangerschaft besonders gut geeignet für die Darstellung der Perfusion retinaler Gefäße.