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Evaluation der OCT-Angiographie bei Pathologien des vorderen Augenabschnitts
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Published: | February 12, 2019 |
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Fragestellung: Die OCT-Angiographie (OCT-A) konnte bei Netzhauterkrankungen in den letzten Jahren als komplementäres Bildgebunsgverfahren etabliert werden. Wir evaluierten die Anwendung der OCT-A an Pathologien des vorderen Augenabschnitts (AS) als innovativen Ansatz in der nichtinvasiven Diagnostik.
Methoden: Zur OCT-A Bildgebung des vorderen AS wurde das PLEX Elite 9000 (Carl Zeiss Meditec, Dublin, CA) verwendet. Hierbei handelt es sich um ein Swept-Source OCT Gerät mit einer Wellenlänge von 1050nm und einer 100 kHz A-scan Repetitionsrate. Der Prototyp zweier Add-On Linsen (+10dpt und +20dpt) wurde zur Bildgebung des vorderen AS auf das optische System aufgesetzt. Die Scaneinstellung betrug 6x6mm, wobei mittels zwei wiederholter B-Scans an 500 Rasterpunkten aus je 500 A-Scans, eine Scantiefe von 3 mm erreicht wurde. Die Aufnahmen wurden bei Patienten mit Rubeosis iridis (RI), Zustand nach fistulierenden Eingriffen (Filterkissen bei Trabekulektomie (TE), XEN-Implantat bei PCOWG), Irisnävi, und Iritis anterior (IA) durchgeführt.
Ergebnisse: Die mittlere Aufnahmedauer der AS-OCT-A betrug 25 sec pro Auge. Die Fixation ist entscheidend für die Bildqualität. Durch die Applikation von unkonserviertem Hyaluronat konnte die Bildqualität verbessert werden. Die Darstellung der perfundierten Irisgefäße hing vom Ausmaß der Irispigmentierung ab. Entzündliche Aktivität führte zu einer erniedrigten Signalintensität (IA). Slab-Viewing ermöglichte die Analyse der kapillären Gefäßsysteme bei Neovaskularisationen (RI), Nävi und postoperativ-reaktivem Gewebe (TE). Perfusionsarme/ischämische Areale kommen zur klaren Darstellung.
Schlussfolgerungen: Die erstmalige Anwendung der optischen Aufrüstung zeigt, dass die AS-OCT-Angiographie eine nicht-invasive, hochauflösende Gefäßdarstellung im Bereich des vorderen Augenabschnitts ermöglicht. Übung des Aufnehmenden und Mitarbeit des Patienten sind für eine gute Bildqualität erforderlich. Behandlungsoptionen und Krankheitsverläufe können durch Perfusionsanalysen aufgezeigt werden.