Article
Operations-assoziierte unerwünschte Ereignisse des Argus II Retinaprothesensystems
Search Medline for
Authors
Published: | February 12, 2019 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Das Argus II Retinaprothesensystem (Second Sight Medical Products Inc., Sylmar, CA, USA) ist ein epiretinales Netzhaut-Implantat, das die verbliebene Sehfunktion von Patienten mit degenerativen Netzhauterkrankungen, beispielsweise Retinitis pigmentosa, unterstützen und verbessern soll. Es ist seit März 2011 CE und seit Februar 2013 FDA zertifiziert.
Methoden: Die Implantation des Retinaprothesensystems stellt die vitreoretinale Chirurgie vor neue Herausforderungen. Zuerst wird das Skleralband mit Spule und Elektronikgehäuse vorsichtig wie in der Buckelchirurgie um das Auge herum positioniert und befestigt. Danach wird nach einer vollständigen Vitrektomie durch eine große Sklerotomie das Elektrodenarray in den Glaskörperraum eingebracht und mit einem Netzhautnagel auf der zentralen Netzhaut fixiert. Die elektronischen Anteile des Implantats werden anschließend mit biologischem Gewebe abgedeckt um das Auftreten von unerwünschten Ereignissen wie Infektionen und Bindehauterosionen zu reduzieren. Der vollständige Verschluss der Bindehaut am Ende der Operation ist entscheidend.
Ergebnisse: Seit Beginn der Studie konnten einige unerwünschte Ereignisse wie Hypotonie und Endophthalmitis durch verbesserte Operationsmethoden und Verbesserung des Implantats selbst reduziert werden. Dennoch treten andere unerwünschte Ereignisse wie konjunktivale Erosionen, Netzhautablösungen und Glaskörperblutungen weiterhin auf und konnte noch nicht reduziert werden. Es sind bis jetzt über 230 Implantationen weltweit durchgeführt worden, in Deutschland tragen 37 Patienten ein Argus II Retinaprothesensystem.
Schlussfolgerung: Die Implantation des Argus II Retinaprothesensystems und seine Nutzung zeigten bis jetzt vielversprechende Ergebnisse und beleuchteten neue Herausforderungen. Durch Optimierung der chirurgischen Abläufe und durch immer erfahrenere Operateure ist mit einer Reduzierung des Auftretens von unerwünschten Ereignissen zu rechnen.
Danksagung: Das Projekt wurde von Second Sight unterstützt.