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181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

25.01. - 26.01.2019, Aachen

Veränderung der Choriokapillaris in der Umgebung einer CNV bei exsudativer AMD

Meeting Abstract

  • Pia Wilming - Münster
  • K. Rothaus - Münster
  • M.L. Farecki - Münster
  • H. Faatz - Münster
  • M. Ziegler - Münster
  • M. Gutfleisch - Münster
  • G. Spital - Münster
  • A. Lommatzsch - Münster; Essen
  • D. Pauleikhoff - Münster; Essen

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Aachen, 25.-26.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19rwa030

doi: 10.3205/19rwa030, urn:nbn:de:0183-19rwa0304

Published: February 12, 2019

© 2019 Wilming et al.
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Text

Einleitung: Bisher wurde angenommen, dass die Choriokapillaris (CC) im Rahmen der exsudativen AMD nur lokalisiert „dekompensiert“, allerdings sind in der OCT-A Veränderungen der CC in der direkten CNV-Umgebung zu beobachten. Ziel der Studie ist es aufzuzeigen, inwiefern sich die CC direkt unter und neben der CNV im Vergleich zur CC peripher der CNV verhält. Dieses wurde mit korrespondierenden Netzhaut-Arealen gesunder Kontrollaugen verglichen.

Methode: Bei 18 Augen mit einer unbehandelten, aktiven CNV wurde eine OCT-A (RTVue XR Avanti, Angiovue, Optovue, Freemont, CA, USA) durchgeführt. Die CNV, die zirkulär angrenzenden CC-Areale (adjacent CC, aCC) und periphere CC-Areale (nasal CC, temporal CC) wurden mit Artefakt-gereinigter Choriokapillaris-Schnittführung dargestellt. Im nächsten Schritt wurden diese CC-Areale mithilfe der Software MatLab (Version R2014b, Mathworks, Natick, MA, USA) mathematisch charakterisiert. Als Parameter dienten der Durchschnittsflow und die Strukturentropie als Maß für die „Unordnung“. Als Vergleich diente das CC-Zentrum von 8 Augen einer gesunden Kontrollgruppe ohne retinale Pathologie.

Ergebnisse: Der durchschnittliche CC-Flow im Zentrum des Kontrollauges ist signifikant höher als der CC-Flow unter und nahe der CNV. Der CC-Flow peripher der CNV ist zwar nicht signifikant niedriger, zeigt jedoch analoge Ergebnisse zum aCC- Bereich. Ein weiterer signifikanter Unterschied ist in der Entropie zu sehen: unter der CNV ist die Entropie am geringsten. Die CC-Entropien der peripheren Bereiche sind nicht signifikant niedriger als die peripheren CC-Entropien der Kontroll-Augen.

Schlussfolgerung: In der CC-Schnittführung der OCT-A zeigen nicht nur die CC-Bereiche unter der CNV, sondern auch die daran angrenzenden CC-Areale signifikante Unterschiede im Vergleich zu gesunden Kontrollaugen. Dieses betrifft den Durchschnitts-CC-Flow und die Struktur-Entropie. Das nahe an der CNV gelegene CC-Areal ist dementsprechend dem darunter liegenden Bereich sehr ähnlich. Zukünftig sollte diese Studie in der Zeiss-Swept-Source-Bildgebung bestätigt und mehr Augen eingeschlossen werden. Zusätzlich könnten CC-Bereiche in Augen mit intermediärer AMD untersucht werden um weitere Hinweise auf die CNV-Entstehung zu erlangen.