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181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

25.01. - 26.01.2019, Aachen

Sieben-Jahres-Ergebnisse minimal-invasiver Glaukomchirurgie beim Pseudoexfoliationsglaukom: Triple Procedure mit Trabektom, Trabekelaspiration und Phakoemulsifikation

Meeting Abstract

  • Randolf Alexander Widder - Düsseldorf
  • M. Hild - Düsseldorf
  • C. Rennings - Düsseldorf
  • A. Szumniak - Düsseldorf
  • G. Rößler - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 181. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Aachen, 25.-26.01.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19rwa017

doi: 10.3205/19rwa017, urn:nbn:de:0183-19rwa0170

Published: February 12, 2019

© 2019 Widder et al.
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Text

Hintergrund: Das Trabektom ist ein elektrochirurgisches Instrument mit Irrigation und Aspiration zur Offenlegung des Schlemm´schen Kanals im Sinne einer Trabekulotomie ab interno. Der Eingriff erfolgt durch die Vorderkammer über einen cornealen 1.8 mm Tunnel ohne Eröffnung der Bindehaut. Ziel dieser retrospektiven Untersuchung ist die Bestimmung des langfristigen drucksenkenden Potentials bei kombiniertem Einsatz von Trabektom, Trabekelaspiration und Phakoemulsifikation beim Pseudoexfoliationsglaukom (PEX-Glaukom) über einen Zeitraum von 7 Jahren.

Methoden: Bei 131 Augen von 113 Patienten mit einem PEX-Glaukom wurde eine Trabekulotomie ab interno mit dem Trabektom durchgeführt. Nach Erweiterung des Tunnels wurde die Linse mittels Phakoemulsifikation entfernt und eine Hinterkammerlinse implantiert. Nach dem Absaugen des Viskoelastikums wurde über zwei Parazentesen eine Trabekelaspiration durchgeführt. Der Nachbeobachtungszeitraum lag bei 7 Jahren. Der Mindestnachbeobachtungszeitraum betrug 12 Monate und die mittlere Nachbeobachtungszeit 41 Monate.

Ergebnisse: Der präoperative Augendruck betrug durchschnittlich 23.7 ± 6.2 mmHg und lag am Ende der Nachbeobachtung bei 14.9 ± 3.7 mmHg (p<0.001). Dies entsprach einer Drucksenkung von 37%. In der Untergruppe mit einem initialen IOD > 30 mmHG wurde der IOD von 34.3 ± 4.1 mmHg auf 14.5 ± 3.6 mmHg (p<0.001) gesenkt, was einer Reduktion um 58% entsprach. Schwerwiegende Nebenwirkungen wie Hypotonien, Aderhautamotio oder Visusverlust traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Das kombinierte Vorgehen von Phakoemulsifikation, Trabekelaspiration und Trabekulotomie ab interno mit dem Trabektom erwies sich als nebenwirkungsarme Technik, die den Augendruck beim PEX-Glaukom signifikant senkt. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass der Effekt auch über einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren anhält und dass die Methode auch zur Behandlung bei initial hohem IOD geeignet ist. Die Kombination von mehreren minimal-invasiven Techniken unter Schonung der Bindehaut führt zu einem schnellen und den Patienten wenig belastenden Eingriff.