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Befallsmuster und Aktivität der endokrinen Orbitopathie im PET/MRT
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Published: | January 25, 2018 |
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Hintergrund: Die Erfassung von Befallsmuster und Aktivität der endokrinen Orbitopathie (EO) ist wichtig für die individuelle, stadiengerechte Behandlungsplanung, da nur eine optimale antientzündliche Therapie Spätfolgen verhindern bzw. abmildern kann. Mittels [F-18]FDG-PET/MRT lässt sich die Aktivität entzündlichen Gewebes durch Mehranreicherung von radioaktiv markierter Glucose messen. Ziel dieser Studie war die Evaluation des PET/MRT bei Patienten mit EO zur Erfassung von Befallsmuster und Aktivität im Vgl. mit klinischer und MRT-Untersuchung.
Methodik: Eingeschlossen wurden Patienten mit EO, die sich zur Behandlung im Essener EUGOGO-Zentrum vorstellten. Nach augenärztlicher Untersuchung inkl. Bestimmung des Schweregrads (NOSPECS), der Aktivität (CAS) und der Motilität erfolgte eine [F-18]FDG-PET/MRT-Messung des Kopfes mit geschlossenen Augen und i.v. KM an einem integrierten PET/MRT (Siemens Biograph mMRT). Die PET-Daten wurde hinsichtlich fokaler Tracermehranreicherungen und SUVmax (‘standardized uptake value’) und die MRT-Aufnahmen hinsichtlich Augenmuskelveränderungen, Ödem und Kompression des N. opticus für jedes Auge bewertet und mit den klin. Daten korreliert.
Ergebnisse: Untersucht wurden bisher 12 Patienten: Klinisch je 2 mit milder bzw. visusbedrohender EO und 8 mit moderat-schwerer EO. 5 Patienten zeigten klinisch einen seitendifferentem Befall (davon 1 symmetrisch im PET/MRT) und 7 eine symmetrische EO (davon 3 seitendifferent im PET/MRT). Das EO-typische Befallsmuster der Augenmuskeln mit primärer Beteiligung von M. rectus inf./med. fand sich auch im PET/MRT. Zusätzlich fand sich hier teils auch eine geringere entzündl. Veränderung von nicht motilitätsgestörten Augenmuskeln. Auffallend war bei Kompartmentsyndrom oder Fibrose eine nur geringe Traceranreicherung, trotz deutlicher Doppelbilder bzw. Motilitätsstörungen. Tracermehranreicherungen zeigten sich auch bei einigen Patienten mit Periorbital- bzw. Retrobulbärödem und Optikuskompression.
Schlussfolgerungen: Die [F-18]-FDG-PET/MRT ist ein vielversprechendes Verfahren in der Beurteilung von Befallsmuster und Aktivität der EO. Teilweise sind klinisch nicht auffällige Entzündungen von Augenmuskeln bereits im PET/MRT sichtbar. Der Stellenwert im Vgl. zu MRT und klinischer Diagnostik und im Therapiemonitoring soll zukünftig in einem größeren Kollektiv mit Verlaufskontrollen evaluiert werden.