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Multiplex Analyse aus dem Kammerwasser bei Glaukom und Fuchs-Uveitis-Syndrom
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Published: | January 25, 2018 |
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Hintergrund: Ein Sekundärglaukom ist eine häufige Komplikation bei Patienten mit Fuchs-Uveitis-Syndrom (FUS) und kann zu einer dauerhaften Sehminderung führen. Die Studie untersichte die Konzentrationen von unterschiedlichen Zytokinen in der Vorderkammer bei Patienten mit einem Fuchs-Uveitis-Syndrom mit und ohne Glaukom im Vergleich zu Patienten ohne Uveitis mit der Multiplex Bead Analyse.
Methoden: Elf Kammerwasserproben von FUS-Patienten mit Glaukom (FUSmG), acht Proben von FUS-Patienten ohne Glaukom (FUSoG) wurden mit 24 Proben von Kataraktpatienten (K) ohne Uveitis verglichen. Alle Uveitis-Patienten wiesen für drei Monate keine aktive Inflammation (Vorderkammerzellen < 1+ nach SUN Klassifikation) auf und erhielten präoperativ Prednisolonacetat 1%. Die Konzentrationen von Interleukin-8 (IL8), Monocyte chemoattractant protein-1 (MCP-1), Matrixmetalloproteinase-1,-2,-3,-9 (MMP-1,-2,-3,-9), Serum-Amyloid A (SAA), Transforming Growth Factor beta-1,-2,-3 (TGFß-1,-2,-3), Tumor-Nekrose-Faktor alpha (TNF-α) wurden mit der Multiplex Bead Assay Technik (Luminex Analyse) bestimmt.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Probenentnahme lag das mittlere Alter in der Kataraktgruppe bei 75,5 ± 9,1, bei FUSoG bei 33,7 ± 10,6 und bei FUSmG 43,1 ± 6,5 Jahren (ANOVA p<0,001). Die Konzentrationen von SAA, MMP-1, TGF-ß2, -ß3, und TNF-α differierten zwischen den Gruppen (alle p>0.0045 nach Bonferroni Korrektur für multiples Testen) nicht. Die IL8-Konzentrationen waren in beiden FUS-Gruppen signifikant höher als in der Kataraktgruppe (p<0.001). Demgegenüber waren die Konzentrationen für MMP-2, -3 und TGF-ß1 in der FUSmG signifikant gegenüber FUSoG und K erhöht (für alle mindestens p< 0.0045). MMP-9-und MCP-1-Konzentrationen lagen in der FUSoG Gruppe am höchsten (p<0.001).
Schlussfolgerungen: Die Konzentrationen von Zytokinen in der Vorderkammer von Patienten mit Fuchs-Uveitis-Syndrom unterscheiden sich erheblich in Abhängigkeit vom Vorliegen eines Sekundärglaukoms. Erhöhten Konzentrationen von MMP-2 und -3 sowie von TGF-ß1 deuten auf eine veränderte Zusammensetzung der extrazellulären Matrix. Demgegenüber scheinen erhöhte Spiegel von MMP-9 und MCP-1 das Risiko für die Entstehung eines Glaukoms beim FUS zu reduzieren.